Fünfter Wintertag

[a.c.larin]

Mit der neuen Pudelmütze
wagt der Esel sich aufs Eis:
Jede kleinste Wasserpfütze
schimmert gläsern fest und weiß!

Auch den schlimmsten Stubenhocker
lockt die Sonne jetzt vors Haus,
denn Frau Holle schüttelt locker
nur drei kleine Wölkchen aus.

Schau, der Teich spannt sich als Brücke
zwischen beiden Ufern dort!
Lustvoll tummeln in der Lücke
Menschen sich beim Wintersport.

Sogar Hunde sieht man schlittern,
Stöckchenjagen, frohgemut.
Wenn sie einen Hasen wittern
kommt in Wallung noch ihr Blut!

Frohe Menschen ziehen Runden-
alles dreht sich auf dem Eis!
Winterliche Jubelstunden,
unvermutet vorgefunden
wärmen Herz und Seele leis....

[Guenter Mehlhorn]

Schön, gefällt mir!
Günter.

[a.c.larin]

na, das hoffe ich doch sehr....

[Erich Kykal]

Hi, larin!

"kommt in Wallung noch ihr Blut."
Naja, das ist - gemessen an deinem sonstigen Vermögen - doch eher staksig formuliert, oder? Also, da würd ich noch mal drübergrübeln!

Insgesamt gut geschrieben, sozusagen professionell runtergespult. Leider fehlt mir dabei (wie leider schon öfter in letzter Zeit) ein vitaler Funke, eine gewisse Schwere, eine wahrnehmbare Aussagekraft, möglicherweise durch Streifen einer problematischen Thematik, ein inneres Glühen über bloße Zustandsbeschreibung hinaus, sei sie auch noch so gekonnt!
Da ist keine wirklich nenneswerte Conclusio, die einen - ob angenehm oder nicht - erschauern lässt. Das kannte ich schon mal anders von dir!
Wo sind sie, diese großartigen Gedichte, die ich so sehr schätze?
Mir will scheinen, du fühlst dich vielleicht einfach "zu gut"! Nicht, dass ich es dir nicht von Herzen gönnte - aber viele deiner Gedichte verflachen doch auffallend, legt man einen allgemeinen Querschnitt deines Schaffens zugrunde. Nun, zumindest mir kommt es so vor. (Oder du fühlst dich eher schlecht, und diese "lockere Muse" ist deine Art, es zu verbergen...?)
Natürlich kann und will ich dir keine Vorschriften machen. Du hast das recht, zu schreiben, wie du magst, und auch die "netten, lustigen" Gedichte haben ihren Reiz - wenn auch weniger für mich.
Ich sehne mich nur schlicht nach deinen sprachlichen Wundertaten früherer Schöpfungsphasen, die ich in den derzeitigen "Lirumlarumlöffelstiel-Gedichten" leider nicht wiederzufinden vermag. Schluchz...

Oh, zürne mir nicht, Geschätzte!

LG, eKy

[cyparis]

Lieber Erich Kykal!

(Dies schnell noch, bevor mein pc wegen Reparatur abgeschaltet ist):

Wer sich auf C.D. Friedrich kapriziert hat, wird mit P. Breughel oder L. Richter nicht viel anfangen können.
Aber auch das Harmlose, Alltägliche, nicht Tiefschürfende hat seine Berechtigung.

Ich finde diese Beschreibung winterlicher Freuden reizend!
(Das gilt larin).


cyparis

(wehen Herzens scheidend)

[Mike S]

Hallo larin,

schönes Gedichtelein. Ich hab's gerne gelesen. Dank Dir für die Kurzweil.

Entschuldige bitte, dass ich nicht mehr Worte übrig hatte, es sind diese Zeiten.

Beste Grüße
Mike S

[a.c.larin]

lieber erich,

wunder  gibt es immer wieder - "bestellen" kann man sie leider noch nicht. (auch nicht bei mir)
tiefgang ist etwas, das ich habe, aber nicht an jedem tag meinens lebens leben kann/ will/ muss.

es würde mich erdrücken!
abgesehen davon ist sowas auch stimmungssache
wenn ich also mal ein bissschen flacher sein darf:  ich genieße es!

"zu gut" fühle ich mich für gar nichts - "zu müd": in letzter zeit öfter!
das reicht dann gerade mal noch zum blödeln oder für "leichte" kost. doch auch das tut not und kann hilfreich sein!

ich kann schon verstehen , dass du dem künstlerisch nicht viel abgewinnen kannst, da dein wohnsitz durchgängig "auf den bergen des herzens" zu sein scheint.
ich nehme dir also gar nichts übel.

das "in Wallung gekommene Blut" ist ein reimgeschuldetes - na, vielleicht fällt mir da noch was Besseres ein...


hallo cyparis,

Es kann sehr klug und weise sein,
sich am Alltäglichen zu freu'n!
Denn Sensationen träufeln spärlich
und stumpfen ab! Dann wird man jährlich

ja auch noch älter um 12 Monde!
Schon hält man für das Altgewohnte,
was prickelnd und erregend war
zweitausendzehn, im Januar!

Ich freu mich an den kleinen Dingen,
denn ob die großen mir gelingen,
steht ja nicht fest, muss sich ergeben -
und will ich trotzdem glücklich leben.....


hallo mike,

danke für deinen Besuch und danke auch dir für deinen Eintrag,
denn:
durfte ich in diesen Zeiten
ein wenig Kurzweil dir bereiten,
ein wenig Last vergessen machen,
ein wenig Freude auch entfachen,

so ehrt es mich, dass Seit an Seite
mit dir ich jetzt den Weg beschreite.
Verschwistert sind doch "Schwer" und "Leicht"
und nah beisammen "Tief" und "Seicht"!

Doch selbst ins allertiefste Tal
fällt irgendwann ein Sonnenstrahl.
Warum? Wer kann das schon verstehn?
Doch hoffnung lehrt uns weitergehn.....

Alles Liebe und Gute für 2011!
larin

[Lachträne]

Hey liebe Larin,
ich sage es ungern (weil ich mich fürchte, du antwortest wieder im Reim),
aber das Gedicht spricht mich - in seiner fröhlichen alltäglichen Gewöhnlichkeit - an.
Ein wenig beneide ich deine unbeschwerte Lebenslust, freue mich für dich und lächle mit...

liebe Grüße
LachTräne

[a.c.larin]

hallo lachträne,

na, dann will ich deine befürchtungen mal nicht erfüllen und ungereimt antworten....
(wusste gar nicht, das meine reimereien so eine gefährliche drohung sind. )

ein wenig heiterkeit  (gerade im winter) hat noch keinem geschadet.
man muss die knappen sonnenstunden ausnutzen, so gut es geht  - sonst wird man in der finsteren zeit noch wahnsinnig .....

liebe grüße,
larin