Autor Thema: Die beiden  (Gelesen 422 mal)

gummibaum

Die beiden
« am: Dezember 10, 2024, 03:15:36 »
Sie spielte Flügel und er lehrte Spanisch.
Er war Satiriker. Sie blieb ein Kind,
verwöhnt und wenn sie nicht beschützt war, panisch.
In ihren letzten Jahren wird sie blind.

Er mühte sich um sie, doch oftmals kürzte
er ihr den Rang mit kritisch kühlem Wort.
Im Alter traf ihn Schwindel und er stürzte.
Nun reimt er Ungereimtes immerfort.

Seniorenresidenz und gleiches Zimmer.
Dort gehen sie einander auf den Geist.
Wenn sie nicht wütend schimpft, macht sie Gewimmer.
Er spricht in Rätseln, aber schläft zumeist…

Erich Kykal

Re: Die beiden
« Antwort #1 am: Dezember 13, 2024, 19:33:50 »
Hi Gum!

Ein gruseliges Bild dessen, was wir in der klassischen Lteratur so gern von Liebenpaaren lesen - kein 'Happily Ever After' hier, nur aneinander vorbeileben, ohne sich voneinander lösen zu können. Traurig.

Mit Gänsehaut gelesen. Wie viele solche Paare mag es wohl geben?

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Copper

Re: Die beiden
« Antwort #2 am: Dezember 17, 2024, 21:17:54 »
Hallo Gummibaum,

in guten wie in schlechten Zeiten....... bis dass der Tod euch scheidet.
Schöne Aussichten.

Ein stimmungsvolles Werk, das ich bedrückend im Nachgeschmack nun auch noch verdauen muß . Es liegt mir schwer in der Seele.
Aber Seelen kotzen nicht. So muss ich also warten, bis diese Kost ans Unterbewusstsein verdaut wird. Danach geht es mir dann wieder unbewusster schlecht.

Trotz allem. Für mich war dieses Menü sehr köstlich.

Gruß, Copper.

« Letzte Änderung: Dezember 17, 2024, 21:19:27 von Copper »