Autor Thema: C+M+B  (Gelesen 893 mal)

Copper

C+M+B
« am: Dezember 02, 2024, 12:43:01 »
Sie kommen gelaufen zu mir jedes Jahr:
Der Kaspar, der Melchi und auch Balthasar.
Sie singen ein Liedchen, es klingt nicht sehr toll
und schreiben mit Kreide die Haustüre voll.
Dann schauen sie freundlich, nun wollen sie Geld,
umsonst gibt es nichts mehr in unserer Welt.
Man sollte beim Spenden kein Geizkragen sein,
drum werf ich zwei Euro ins Geldkästchen rein.
Sie ziehen von dannen, es nebelt Weihrauch,
sie klingeln beim Nachbarn, dort betteln sie auch.
« Letzte Änderung: Dezember 14, 2024, 15:41:59 von Copper »

Erich Kykal

Re: Betteln und Hausieren
« Antwort #1 am: Dezember 02, 2024, 23:48:44 »
Hi Cop!

Mal abgesehen vom Rassismus (den ich hier für scherzhaft eingesetzt halte) bin ich ganz bei diesem LyrIch. Ich habe mir die Gesangsbettelei von kirchlich abgerichteten Kindern schon vor Jahren verbeten - die Sternsinger wissen, dass bei mir nix zu holen ist. Ich spende, wann ich will, falls ich das will, und lasse mich nicht vom Kalkül großer Kinderaugen nötigen oder sozial erpressen.
Genauso übergriffig finde ich übrigens diese Anrufe irgendwelcher Statistikfirmen: "Hätten Sie fünf Minuten Zeit für eine Umfrage?" Grundsätzliche Antwort: "NEIN!" Mich zu Hause ungefragt zu belästigen, ist eine Frechheit! Diese Anrufe nach Listen sollten gesetzlich verboten werden! Ich habe nie mein Einverständnis dazu gegeben!

Dann klingeln auch noch jedes Jahr die Feuerwehr bei mir, das Rote Kreuz, der Rauchfangkehrer, der christliche Gesangsverein und die Marktkapelle! Alle halten die Hand auf und erpressen Geld mit dem gesellschaftlichen Ruf des Beraubten! HA! Nicht mit mir! Das Rote Kreuz kriegt was, und vielleicht noch die Feuerwehr, damit sie auch wirklich gleich kommen, falls es bei mir mal brennt, aber damit hat es sich, egal, wer sich im Dorf dann das Maul über mich zerreißt!

Das Sternsingen war einst eine Möglicjhkeit für die Kinder der Armen, sich wenigstens einmal im Jahr sattessen zu können. Seit Kinder bei uns keinen Hunger mehr leiden, wird für die Kirche gesammelt. Woher soll ich wissen, ob meine Spende tatsächlich irgendwo in Afrika landet - und nicht in der Finanzierung einer neuen bischöflichen Luxusresidenz oder der Neuvergoldung von Heiligen, an die ich nicht glaube?

Hämisch grinsend gelesen!  ;D >:D

LG, eKy

Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Copper

Re: Betteln und Hausieren
« Antwort #2 am: Dezember 04, 2024, 12:20:51 »
Hallo Erich,

ob das gespendete Geld wirklich gegen die Armut in Afrika eingesetzt wird, das können wir nicht prüfen. Jedoch wird es bei den Sternsingern so beworben.
Deshalb die Zeile: " Der Schwarze da hinten bekommt aber nix"
Diese Aussage ist halt durch die Blume geschrieben und deshalb nicht gleich zu erkennen.
Spenden ist eine Vertrauenssache und mein Vertrauen ist diesbezüglich auch eher gering.
Jedoch bin ich nicht so mutig wie du. Wer auf dem Dorf nicht spendet gilt als Geizkragen. Der bin ich zwar, aber das muss ja keiner wissen. :)

Erich Kykal

Re: Betteln und Hausieren
« Antwort #3 am: Dezember 05, 2024, 14:03:37 »
Hi Cop!

Ich genieße den nach einer gemobbten Jugend schwer errungenen Vorteil, dass mir die Meinungen der meisten Personen zu meiner Person mittlerweile herzlich egal sind. Sie glauben ohnehin, was sie wollen, und das ist oft genug gehässig, egal wie sehr du dich bemühst. Ich habe früh gerlernt, nichts von meinen Mitmenschen zu erwarten. So tut einem das Negative weniger weh, und vom selteneren Positiven darf man angenehm überrascht sein.  ;) >:D

Liebe und verständnisvolle Grüße,

eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Copper

Re: C+M+B
« Antwort #4 am: Dezember 13, 2024, 12:26:54 »
Ja Erich. Ich stimme Dir zu.

Bleibst du den Menschen möglichst fern, so lebst du freier und auch gern. :)
Der Spruch hängt an meiner Haustüre ( nee, Quatsch)

Das soziale Verhalten des Menschen ist nur ein evolutionär bedingtes Verhalten.
Der Mensch braucht das soziale Miteinander um sich selbst bereichern zu können.
Es sichert ihn auch ab, wenn es mal nicht so gut läuft.
Diese evolutionär entwickelte, soziale Struktur ermöglichte ihm erst den individuellen Aufstieg.
Sie ermöglicht ihm den Weg zur Macht unter dem Deckmantel eines sozialen Wesens.

Ich habe nun den Rassismus aus meinem Werkchen entfernt. Der passte nicht.
Danke Erich. Du hast mich durch Deinen Kommentar indirekt dazu angeregt dies zu tun und ich finde es so auch besser.

Gruß, Copper

« Letzte Änderung: Dezember 13, 2024, 12:46:40 von Copper »