Autor Thema: Drachenblut  (Gelesen 252 mal)

gummibaum

Drachenblut
« am: Oktober 12, 2024, 01:38:21 »
Oh, lieber Sturm, da bist du wieder,
von mir so lange Zeit vermisst,
und singst um mich die schönsten Lieder,
ein Ruf, der unbeschreiblich ist. 

Die Zeit ist reif, die Blätter fliegen,
und munter flattert mein Gesicht
und schon bin ich hinauf gestiegen,
als fesselte mich kein Gewicht.

Die Schnur, ich will sie endlos ziehen,
was hindert mich die Wolkenschicht,
weit über sie hinaus zu fliehen,
bis in das unbesiegte Licht.

Schau nur, wie sich die Stäbe biegen,
und mein Papier, als ob es lebt,
kann ich in deinen Armen liegen,
als großes Herz für dich erbebt.

Wie klein und fern sind alle Sorgen,
und in Spiralen dreh ich mich,
ich tanze uns ein langes Morgen
und flüstere, ich liebe dich.

Doch plötzlich, Sturm, wer zieht mich nieder,   
an einer Schnur, die ich vergaß,
und trennt mich traurig nun schon wieder
von dir, von all dem Glück und Spaß….
« Letzte Änderung: Oktober 12, 2024, 11:24:23 von gummibaum »

Erich Kykal

Re: Drachenblut
« Antwort #1 am: Oktober 13, 2024, 22:34:33 »
Hi Gum!

Schönes Gedicht, auch wenn ich beim Titel zuerst an mythologische Drachen dachte.

Einzig das Satzkonstrukt in S4 erscheint mir keinen rechten Sinn zu ergeben - etwas verwirrend verschachtelt. Sicher, dass es aussagt, was es soll, ohne unvollständig zu sein?


Sehr gern gelesen!  :)

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

gummibaum

Re: Drachenblut
« Antwort #2 am: Oktober 14, 2024, 03:27:04 »
Danke, lieber Erich.

Ja, der Titel klingt eher nach Siegfried oder Herakles. Er sollte die Emotionen versinnbildlichen. Mit S 4 hast du recht. Es müsste in in V16 wohl lauten:

"dem Herzen gleich durch dich erbebt." Der antiquierte Dativ lässt mich aber noch zögern zu ändern.

Liebe Grüße von gummibaum