Autor Thema: 'Volkskanzler' Kickl  (Gelesen 1868 mal)

Erich Kykal

'Volkskanzler' Kickl
« am: Oktober 08, 2024, 14:55:50 »
Eines Volkes Kanzler will er heißen -
wollte nicht schon Hitler einer sein?
Aber Pöbeln und auf Schwache beißen
bringt ihm wenig Volkesgnade ein.

Glaubt er, dass nicht ganz erreichte dreißig
Wahlprozente schon ein Volk bemisst?
Oh, da zählt wohl einer etwas schleißig,
wenn er siebzig restliche vergisst!

Gerne wirkt er jovial und textet:
Remigrant sei doch kein böses Wort!
Aufgepasst beim Zauber, den ihr hextet:
Falsche Sprache ist der Güte Mord!

Vor der Wahl sprach Hitler nicht vom Morden,
gab sich demokratisch für Idioten.
Hinterher gab es fürs Morden Orden,
und Beförderung für jeden Zug voll Toten.

Volkes Kanzler nannte sich auch dieser
bis zur Machtergreifung der Partei,
und sein braver Göbbels – auch ein Mieser –
schwang die üblen Reden noch dabei.

Auch ein Kickl spricht gern vom 'Totalen',
wie es Extremisten einmal tun.
Jemand wird für seine Dummheit zahlen,
doch der Rechten ist das opportun.

Kalte Säcke wird es immer geben,
egomanisch, simpel und brutal.
Dieser Sorte zählt das eigne Leben
im Bequemen mehr als andrer Qual.

So ein Kickl findet immer Wähler,
stumpf, verblödet, taub vom Wutgeschrei.
Hoffen wir, dass dieser Erbsenzähler
niemals eines Volkes Kanzler sei!
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

gummibaum

Re: 'Volkskanzler' Kickl
« Antwort #1 am: Februar 14, 2025, 01:04:38 »
Lieber Erich,

heute hat Kickl für Neuwahlen plädiert, vielleicht hofft er, die 30% zu knacken.

Deine Auseinandersetzung mit ihm ist profund und der vergleichende Blick auf Hitler erhellend.

Chapeau von gummibaum

Erich Kykal

Re: 'Volkskanzler' Kickl
« Antwort #2 am: Februar 14, 2025, 11:12:29 »
Hi Gum!

Vielen Dank für den Kommi. Dieses Werk entstand ja zu einem Zeitpunkt, da Kickls 'Machtergreifung' ja unmittelbar ins Haus zu stehen schien.

Ich kann mir nicht helfen: So sehr er auch versucht, sich vor Kameras eine 'brave demokratische Fassade' zu verleihen - ein Blick in dieses Gesicht, das nachgerade asketischen Fanatismus atmet, und es fällt mir schwer, ihm die Scharade abzukaufen. Mit langem Bart und weißem Turban könnte er sofort als glühend richtender Mullah durchgehen, oder als Ajatollah - keinesfalls jemand, dem ich mich als Volksteil anvertraut sehen möchte!
Dieser unterernährte Nazi-Twink erinnert mich eher an ein politisches Rumpelstielzchen - mühsam das Böse unterdrückend, damit man ihm abkauft, dass er gut sei und keine Erstgeborenen fordert. Trau - schau - wem!
Dabei könnte ich mir so gut vorstellen, wie er nachts kichernd um ein Feuer tanzt - in dem wieder Bücher verbrannt werden!

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.