Autor Thema: Kurzbotschaftentaube  (Gelesen 850 mal)

Rocco

Kurzbotschaftentaube
« am: August 31, 2024, 18:02:55 »
Aphoristiker:
Kurzbotschaftentaube

*

Der Leser von Aphorismensammlungen:
Zitatenmeertaucher

*

Was ist das schwierigere Los:
immer als Bettvorleger zu enden
oder zu starten?

*

Denken pflegen.
Und nicht: Denkmalpflege

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Flohmarkt:
Entdeckungsoase

*

Freizeitgestaltung:
klingt nach:
Freizeitvergewaltigung

*

Gesterntag

*

Ich bin:
das ist immer schon
ein Echo

*

Jugendschwach

*

Kampfbegriffssturmgewitter

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« Letzte Änderung: September 01, 2024, 10:32:45 von Rocco »
"Erst in Rage werde ich grob -
aber gelte als der Hitzkopf?!"

Yusuf Ben Goldstein, aus Rocco Mondrians Komödie: Yusuf Ben Goldstein, ein aufrechter Deutscher

Erich Kykal

Re: Kurzbotschaftentaube
« Antwort #1 am: November 12, 2024, 23:06:47 »
Hi Roc!

Am interessantesten finde ich hier die Bemerkung zur Denkmalpflege.

Es ist gut, dass werige Substanz erhalten wird, wenn sie historisch bedeutsam ist, aber die Ausmaße der neuzeitlichen Demkmalschutzschwemme hat längst die Grenzen der Vernunft gesprengt und beginnt das Leben vieler Menschen einzuengen, zu erschweren, zuweilen fast unmöglich zu machen!
Damit in einer ollen, 100 Jahre alten Granitsteintrockenauer kein Steinchen mehr versetzt werden darf, weil irgendwer bestimmt hat, dass das Gemäuer denkmalschutzwürdig sei, müssen Bewohner von Grundstück oder Bauwerk sich hart einschränken und können jegliche Modernisierung ihrer Wohnverhältnisse vergessen!

Hier wird einer vagen Historie mehr Wert eingeräumt als dem tatsächlichen Leben aktueller Menschengenerationen, die Qualität von fast beliebigen Dekmälern höher geschätzt als die Lebensqualität derer, die in der 'geadelten' Substanz leben. Dabei kann von einer wirklichen staatstragenden Wertigkeit solcher 'Denkmmäler' schon meist längst keine Rede mehr sein.
Der Gedanke liegt nahe, dass hier zuständige Behörden nur zum eigenen Selbsterhalt und uer Selbsterweiterung fast sinnfrei um sich wüten, um die Subventionen zu rechtfertugen, von denen sie prosperieren.

Ein schönes Beispiel ist das Label 'Weltkulturerbe'. War es die ersten jahre anerkennenswert sinnvoll in den Entscheidungen der Gremien, was dazu erklärt wird, finden sich mittlerweile schlichte städtische Flussuferzonen darunter. Wenn die Stadt eine meue Brücke baut, wird der titel aberkannt, da nichts mehr verändert werden darf, wenn man erst mal mit dabei ist. Eher Hemmnis als reale Aufwertung.
Es hat den Anschein, diese Herren geben erst Ruhe, wenn auch das hinterletzte Gässchen der hinterletzten Provinzstadt zum Weltkuluturerbe erklärt worden ist, jeder Stein in einer Wiese und jeder Weiher mit Entengrüntze drauf, weil er angeblich im Mittelalter ausgehoben wurde! Wenn die gesamte Welt erst Weltkulturerbe ist und nichtsm ehr verändert werden darf, werden diese Typen erstaunt feststellen, dass sie längst den Fokus auf das Wesentliche verloren und sich in Details verzettelt haben, um weiter eine Daseinsberechtigung vorzutäuschen, die ihnen nach dem gefühlt zehntausendsten Weltkulturerbe längst abhanden gekommen ist.

Sehr gern gelesen!  :)

LG, eKy
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