Gesten hat ich´s nur geschaut,
und heut, da wollt ich´s machen,
nun bin ich schon gescheitert
und das auch noch mit Krachen.
Im Kopf, da sind so viel Ideen
doch krieg null Zeilen aufs Papier,
was ist denn nur geschehen,
man meint es heut nicht gut mit mir!
Die Sache mit der Liebe,
die Ideen mit dem Tier,
kein Wort das ich heut schreibe,
es liegt da nur ein leeres, ein leeres Blatt Papier.
Verzweiflung macht sich hier jetzt breit,
der Schreibtisch steht in Flammen,
der nächste Tag, der ist noch weit …,
ein Hoffnungsschimmer – morgen wieder neu anfangen!
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xXxXxHi Stef!
Ich habe die gröbsten metrischen Abweichungen fett markiert, aber es gibt noch weitere, was das Werk schwerer lesbar macht und den Leser immer wieder stolpern lässt.
Rechtschreiblapsi:
S1Z1 - 'Geste
rn'
Stilistische Mängel:
S2Z2 - es fehlt das 'ich'.
S2Z3 - 'Ideen/geschehen' unrein, und verkürztes 'geschehn' sprachlich weniger edel.
S3Z3 - Komma nach 'Wort'. Als Reim auf 'Liebe' müsste es 'schriebe' heißen.
S4Z3 - Schöner: 'er' statt 'der'
S4Z4 - Besser Doppelpunkt statt Bindestrich, sonst bleibt der Satz unvollständig, weil das 'ist' fehlt. Auch ein 'an
zufangen' wäre satzbautechnisch korrekter, allerdings metrischer Selbstmord.
Der Reim 'Flammen/anfangen' ist ist im Grunde keiner.
Versuch einer metrischen und stilistischen Alternative:
Noch gestern hat ich's nur geschaut,
doch heute wollte ich es machen,
nun bin ich schon gescheitert laut
mit eitel Donnerhall und Krachen.
Im Kopf, da sind so viel Ideen
doch krieg ich sie nicht auf's Papier,
was ist denn nur mit mir geschehn,
man meint es heut nicht gut mit mir!
Die ganze Sache mit der Liebe,
die Schnapsideen mit dem Tier,
kein Wort, das ich heut niederschriebe,
bedeckte würdig das Papier.
Verzweiflung macht sich hier nun breit,
ich fühle meinen Schreibtisch brennen,
der nächste Tag ist noch zu weit,
um neue Hoffnung zu erkennen.
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S2 und S3 weichen immer noch vom Schema der anderen beiden Strophen ab, aber zumindest sind der betonte Einstieg sowie die Hebungspralle und Überlängen beseitigt.
Zum Inhalt:
Das Werk erscheint wie ein poetisch-zynischer Schnellschuss als Antwort auf irgendetwas, worauf in S3 Bezug genommen wird, allerdings so kryptisch, dass es eher eine Insidersache bleibt.
Wie alle 'Schnellschüsse' ist es metrisch und stilistisch unsauber, denn es zählt ja die rasche und knackige Antwort auf etwas, was den Dichter verärgert hat, und nicht das poetische Bestehen des Werkes.
Ist das Gedicht nur ein poetischer Frustseufzer über eine Schreibblockade? Wenn ja, so erscheinen mir die Anspielungen auf 'Liebe' und 'Tier' in S3 zu direkt, zu genau für ein allgemeines Lamento.
Zudem hinterlassen sie den Leser mit zusätzlichen Fragezeichen, da sie nicht näher erklärt werden.
Eine Überarbeitung der Zeilen wird dringend angeraten.
LG, eKy