Autor Thema: Umnebelt  (Gelesen 1193 mal)

gummibaum

Umnebelt
« am: M?RZ 28, 2024, 12:51:45 »
Lang schon ist mein Geist verhangen
wie ein Wolkenhimmel, schwer,
die Gedanken sind gefangen
und kein Strahl erreicht mich mehr.
 
Manchmal fühl ich noch die Sonne,
die mit grauen Schwaden kämpft, 
doch das Schimmern lichter Wonne
wird durch Nieseln bald gedämpft.
 
Es verwischt mir die Konturen,
die im Kalk noch eingraviert,
löscht Erinnern, da die Uhren
rosten und die Zeit gefriert.
 
Einmal noch ins Blaue schauen,
ist mein stiller, letzter Traum.
Doch mir schwindet das Vertrauen
mit Verlust von Zeit und Raum…   

Erich Kykal

Re: Umnebelt
« Antwort #1 am: M?RZ 28, 2024, 13:01:47 »
Hi Gum!

Schwer liegt der Seelennebel über diesen wohlgesetzten Zeilen, lässt Schwermut in den Sinn des Lesers sickern wie zähe Melasse. So ein Gedicht und ein bereitliegender Strick - EIN Zielfoto für angehende Suizidale!
Ich steh auf diese Dinger! Schreib selsbt genug davon. Für mich ist es wie eine Reinigung von solchen Gedanken, die ich aus mir auf das  - mittlerweile metaphorische - Papier banne. Was ist deine Motivation?

Sehr gerne gelesen und mitgenebelt!  :)

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.