Wir haben nicht gelernt, uns zu behüten,
vor Dummheit, Eigennutz und Prahlerei
der Mächtigen, die herrschen, einerlei,
was Mahner predigen vor ihrem Wüten.
Die Saat des Wahns treibt wundersame Blüten,
wir wässern sie und denken nichts dabei
als nur, was unsrer eigen Vorteil sei,
mit dem sie unser Schweigen frech vergüten.
Wer dennoch zweifelt, der wird eingeschüchtert,
und wenn's nicht reicht, stößt ihm ein Unglück zu.
Wir schweigen weiter, zwar durchaus ernüchtert,
doch viel zu machtlos, etwas zu bewirken.
Die Zeit der Wahlen ist vorbei – und du?
Gehst still spazieren unter kahlen Birken.
Sich jetzt zu wehren, kostet Blut und Leben,
wer herzkalt ist, gibt seine Macht nicht her,
egal, wer sterben muss dafür und wer
sich opfert für sein ungeschlachtes Streben.
Wer kann ihn seiner Position entheben,
wenn er den Dummen seinen Dreck wie Teer
ins Fühlen schmiert, entmenschlichend und leer -
wer kann uns Frieden und die Freiheit geben?
Als wir noch konnten, wollten wir nichts ändern,
als wir es wollten, konnten wir nicht mehr.
Die Welt der Alten kokelt an den Rändern,
und treibt dem Abgrund zu, den jene graben,
die alle Vielfalt hassen, und nur schwer
ist, was wir hatten, wiederum zu haben.