Noch hängen Fetzen von Plakaten,
mit denen man mich einst beklebt,
Passanten Neues zu verraten,
was zählt und was die Welt belebt,
an mir – der Rest ist abgerissen,
mein Körper nackter, grauer Stein,
und weil mit Taubenkot beschissen,
ein trauriges, entehrtes Sein.
Wie strichen um mich große Scharen,
zu lesen, was der ein Krieg verheert,
Ballett und Oper offenbaren,
die nächste Völkerschau beschert.
Für Kinos warb ich, Catch und Wandern,
für Autos, Maggi und Persil,
und immer mehr kam eins zum andern,
bis eines Tags mein Wert verfiel.
Jetzt spür ich Werkzeug. Muss ich sterben?
Doch nein, sie kleiden neu mich ein.
Ich darf für meinen Schöpfer werben -
Ein neues Litfaß-Denkmal sein.