Lieber Sufnus,
ich habe dich schon vermisst. Schön, dass du dich wieder zu Wort meldest. Beim ersten Überfliegen habe ich Himmelfahrtskommando gelesen, aus welchem Wort die Überschrift ja vielleicht hervorgegangen ist: ein schöner Neologismus, der sich im Sinn kontrastiv von dem alten abhebt, da man beim Schmausen (ein Schmusen des Gaumens) ja nicht als Toter in den Himmel aufsteigt.
Ganz im Gegenteil: Hier macht der Himmel die Bewegung, nämlich den Kopfstand: hier wird der Sinn, werden sogar die gewohnten Anschauungsformen, die Kategorien des Geistes, aus den Angeln gehoben. Die Reimworte auf Himmel sind sehr begrenzt und mehrheitlich derb oder witzig, weshalb auch hier die Spaßrichtung eingeschlagen und mit dem umgangssprachlichen „pfeift auf“ die lockere Haltung unterstrichen wird. Mit „Appetitgetümmel“ feiern die Neologismen erneut ein schönes Mitglied ihrer Gemeinde und es wird der kulinarische Reiz des Schmausens betont.
Die zweite Strophe konkretisiert, worum es geht: zeigt den Dichter am Wörterkochtopf, lässt schwelgen und etwas verwürzen („Metrum klappert“). Den Paul B. kann ich kulturarmer Leser leider nicht prompt kommentieren, aber die letzten beiden Strophen dafür besonders loben, zumal die poetische Speise im Topf, das Herauszögern ihres Genusses usw. mit sehr delikater Sprache beschrieben werden.
Schön auch die fließenden Übergänge von Strophe zu Strophe.
Mit Freude und Genuss gelesen!
Grüße von gummibaum