(Kein) Strandgut

[stephanus mall]

Ausläufer der Wellen, erhabene Spuren im Sand,
Skizzen ganzer Netze, mit Linien und Knoten
Ton in Ton, schwungvoll kalligraphiert!

Vergänglich,
gelöscht und überzeichnet,
Wolken und Berge, Ländergrenzen und Kontinente?

Malen nach Zahlen … lächelt der Betrachter kurz auf,
wer legt sie fest, wer schreibt die Legenden,
Transformationen in Farben?

Gewaltige Bilder könnten erstehen,
wider den lieblichen Kitsch jenseits der Dünen, doch
niemand fixiert, niemand bewahrt.

Vergänglich,
gelöscht und überzeichnet,
flüchtige Träume … nur für Sekunden!

[Sufnus]

Das gefällt mir richtig gut!!!
eKy (behaupte ich jetzt mal frech ) holst Du damit wahrscheinlich nicht so richtig ab... er könnte es, wegen der Reimlosigkeit und der metrisch freien Schreibe als nicht allzu lyrisch empfinden (behaupte ichweiter frech).... ich finde Dein Gedicht hingegen gerade besonders lyrisch, nur schöpft es die Lyrizität (ist das ein existierendes Wort?) eben ganz aus der sehr achtsamen Hinwendung zu seinem Thema, diesem kleinen Mikrokosmos der Wellenriffel im Sand. Wunderbar ist das!!!
LG!
S.

[stephanus mall]

Lieber Sufnus,
da habe ich mich jetzt richtig gefreut, war mein Abschlussgedicht
nach dem Küstenaufenthalt und hab ich auch ne Weile gebraucht
eh es aus meiner Sicht rund war.
Ja, eky hat da seine klaren Vorstellungen die ich auch voll respektiere
und er beherrscht sein Métier ja auch. Mich schränkt die strenge Metrik
etwas ein, obwohl ich alle bewundere die sie beherrschen, einschließlich
Dir.
Lieber Sufnus ich Danke Dir fürs Lesen und das tiefe Hineindenken.
Beste Grüße StM