Autor Thema: Aufbruch  (Gelesen 698 mal)

Sufnus

Aufbruch
« am: November 09, 2022, 17:34:21 »
Aufbruch

Hoffnungsschnell ziehn die Gedanken
in die Zukunftsräume ein.
Hier, nur hier, sind keine Schranken,
hält uns keine Sorge klein,

hindert uns kein Wohlbedenken
daran, dass wir ohne Scheu
uns ans Glücklichsein verschenken,
macht der Mut die Seele neu.

Und so reisen wir durch Sphären,
die kein kluger Plan begrenzt,
wird das faktische Gewähren
durch die Möglichkeit ergänzt.



Erich Kykal

Re: Aufbruch
« Antwort #1 am: November 11, 2022, 00:08:18 »
Hi Suf!

Gefällt mir sehr gut.

Zwei Winzigkeiten:
1) Der Bogen von "Hier, nur hier ..." in S1Z3 zu "macht der Mut ..." in S2Z4 ist schon recht weit gespannt. Selbst ich als sprachaffiner Komplexsatzbastler musste mich kurz orientieren, wohin ich diesen späten Bezug zurückverfolgen muss, damit das gesamte Konstrukt sinnstiftend bleibt.
2) "uns ans Glücklichsein ..." erscheint mir sprachlich etwas sperrig, vor allem die beiden ersten Wörter sind wegen der "s"-Endung beider schwerlich leichthin im Mund zu formen, wollen nicht so recht von den Lippen fließen.
Alternative: "uns an lichtes Glück verschenken" oder "uns an einen Traum verschenken".

Optimismus, Fortschrittsglaube, der Mut zu träumen - der Mensch hat seine idealistischen bis idealisierten Höhenflüge immer schon gern als wertigen Bestandteil seiner Persönlichkeitsstruktur verstanden und verbrämt. Einerseits ja, wenn man an Ergebnisse wie Demokratie oder Gleichberechtigung denkt, andererseits nein, wenn man sich fragen muss, ob man vor dem Bau der Atombombe nicht lieber noch etwas hätte nachdenken sollen ... - das war eher 'kein kluger Plan', wie von dir ja andeutungsweise erwähnt.

Aber: Immer voran ...

Sehr gern gelesen!

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.