Autor Thema: Gerührt (und nicht geschüttelt)  (Gelesen 851 mal)

Sufnus

Gerührt (und nicht geschüttelt)
« am: Oktober 27, 2022, 13:43:29 »
Gerührt (und nicht geschüttelt)

Ach wäre ich doch heute reifer,
jetzt hab ich mich im Scherz verrrannt!
Die Liebe ist ein Beutegreifer
und plündert meinen Herzbestand.

Ich will mich mild nicht wiederfinden,
die Seele steckt im Spreizverband,
so träum ich wild von Miedersünden:
Dein Leib im heißen Reizgewand.




« Letzte Änderung: Oktober 27, 2022, 15:52:33 von Sufnus »

Erich Kykal

Re: Gerührt (und nicht geschüttelt)
« Antwort #1 am: Oktober 27, 2022, 18:38:32 »
Hi Suf!

Welch apartes kleines Fetischgedicht! Hab ich auch schon ein paar davon, entsprechend meiner mehr oder weniger perversen Neigungen.  ;)

Für Reizwäsche habe ich nie sonderlich geschwärmt, mir waren die gleich nackten Tatsachen immer lieber. Bestenfalls das Ausziehen als besitzergreifender, lüstern zelebrierter Akt an sich konnte mich begeistern, aber dabei tat es die normale Alltagskleidung durchaus ausreichend, und war obendrein meist sogar viel leichter zu entfernen!  ;) ;D

Aber jedem das Seine ...  >:D

Höchst genüßlich verschlungen!  :) :P

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Sufnus

Re: Gerührt (und nicht geschüttelt)
« Antwort #2 am: November 21, 2022, 14:18:15 »
Hi eKy!
Hier noch ein verspätetes Habdank für Deinen freundlichen Kommentar!
Übrigens gilt bei diesen Zeilen die übliche Regel: Lyrisches Ich und Autor sind zwei verschiedene Wesenheiten. ;) Die Vorstellungen des lyrischen Ichs (sollte man besser sagen: des lüsternen Ichs?) sind dem Autor einigermaßen fremd und unnachvollziehbar... aber es reimte sich halt so schön. :)
Das ist nebenbei eines der stärksten Argumente für Gedichte, die sich enger formaler Vorgaben (man könnte auch sagen: Korsagen  ;D ) bedienen (und zu solchen engen Vorgaben gehört bereits der Endreim): Durch die selbstauferlegte sprachliche Regel kann derdiedas Dichter*in aus der Not eine Tugend machen und kommt ggf. auf Formulierungen, die sich bei einem "regelfreien" Schreiben im Leben nicht eingestellt hätten.
Man versuche z. B. einmal einen Gedicht ohne den Buchstaben e zu schreiben. Die notgedrungen gefundenen Formulierungen sind mit Sicherheit höchst originell. :)
LG!
S.