Hi Suf!
Der Einsatz von Humor als Mittel der Kritik oder letzte Zuflucht der Hilflosen ist mir bewusst. Ich denke, es hängt davn ab, von wo aus man sich dessen befleißigt. Dem Unterdrückten, dem kein anderes Mittel bleibt, sei Galgenhumor und politischer Witz jederzeit zugestanden. Dem Außenstehenden aber, der aus dem bequemen Fernsehstuhl heraus über die Welt lacht, erkenne ich jegliches Feingefühl, Empathie und jeglichen Tiefgang ab. Auch gewisse TV-Formate, die mit zynischem, meist platitüdenhaft verallgemeinerndem Witz zur Weltlage Quote machen, kann ich nicht verknusen. Ich meine damit nicht Kabarett, sondern die wesentlich platteren Late-Night-Shows von Selbstdarstellern Marke Böhmermann und Konsorten.
zB.: Chaplin's Film 'Der große Diktator' ist für mich nur deshalb erträglich, weil ich weiß, dass niemand, als er gedreht wurde, wirklich wusste, in welche entsetzlichen Abgründe die Jünger der Politik der Herzlosigkeit noch sinken würden, um ihr verdrehtes Weltbild zu verwirklichen.
LG, eKy