Autor Thema: Ledig und kinderlos  (Gelesen 651 mal)

Erich Kykal

Ledig und kinderlos
« am: Mai 16, 2022, 20:21:25 »
Ich habe reichlich an der Welt gerochen,
die sich mir lüstern bunt entgegen wand
und mich erfüllte bis zum letzten Rand,
bis ich verbogen wurde und gebrochen.

Ich habe mich dem Kommenden versprochen
wie eine Lust, die nie Erlösung fand,
verlor mich und den letzten Rest Verstand
in diesem Spiel und meines Blutes Pochen.

Was bleibt von mir, der sich vergoss ins Leben,
und doch nichts zeugen konnte von Bestand?
Was trägt von all dem willigen Bestreben,

das nichts gebar, das irgendetwas zählte?
Die linke hält allein die rechte Hand,
um Leere auszusperren, die sie quälte.
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.