Autor Thema: Täter und Opfer  (Gelesen 746 mal)

Erich Kykal

Täter und Opfer
« am: April 12, 2022, 09:50:32 »
Die Härte züchtet Mordmaschinen
aus einstmals sanften Arbeitsbienen,
und Russlands Militär war hart
vom Zaren bis zur Gegenwart.

Kein gutes Wort für die Kadetten,
die sich in den Gehorsam retten,
um einzig nur zu überleben,
was ihre Obersten erstreben:

Brutal und grausam sei der Affe
mit der ihm anvertrauten Waffe
zu jedermann in Feindeslanden,
bis möglichst keiner mehr vorhanden!

Er töte wahllos Zivilisten
(die wären ohnehin Faschisten),
auch deren Frauen oder Kinder
wie in der Schlachterei die Rinder,

denn Härte sei Soldatenehre!
Was kann man tun bei solcher Lehre,
als die Versehrten zu begleiten -
Geopferte auf BEIDEN Seiten ...
« Letzte Änderung: April 13, 2022, 11:41:40 von Erich Kykal »
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

gummibaum

Re: Täter und Opfer
« Antwort #1 am: April 13, 2022, 00:44:28 »
Sehr gut, lieber Erich.

Opfer werden leicht zu Tätern: wer Härte erfährt, teilt sie auch wieder aus. Herrscher richten Menschen für ihre Ziele zu willenlosen Schlachtmaschinen ab. Sie zerstören sublimere Bereiche ihre Seele, damit sie nichts Zartes mehr fühlen, keine Unterschiede mehr machen, und sie verleihen ihnen für die angerichteten Blutbäder Orden und stärken so das Rohe und Eitle.

Sehr gern gelesen.
Grüße von gummibaum

S1/V2: aus






   

 




Ein Blick in die Lazarette

Erich Kykal

Re: Täter und Opfer
« Antwort #2 am: April 13, 2022, 11:55:03 »
Hi Gum!

Das ist das Drehmoment sehr vieler Militärapparate: Entpersönlichung und Dressur zur Aufopferung für die gemeinschaftliche Sache. Amerika macht es mit seinen Soldaten kaum besser - wer je den Film "Full Metal Jacket" gesehen hat, weiß, was gemeint ist. Die Individuen werden gedemütigt, gebrochen - und als funktionierende Ameisen neu aufgebaut. Der eigene Stolz ist nun nur noch der der Truppe.

Manche "Strategen" meinen, nur so wären "gute" Soldaten zu züchten, die auch im schlimmsten Gefecht funktionieren wie Maschinen - wo kein Individuum mehr ist, ist auch keine Angst mehr vor dem Tod. Die Geschichte aber zeigt immer wieder - wie schon in Vietnam und auch auch jetzt in der Ukraine, dass beseelte Menschen, die freiwillig für ihre Überzeugungen kämpfen, jederzeit besser abschneiden als die dressierten, politisch indoktrinierten Kampfmaschinen entmenschlichter Grausamkeit, die von Imperien präferiert werden. (Nebenbei: Dass diese Freiwilligen nicht immer die "Guten" sein müssen, hat zB. der IS nachhaltig bewiesen ..)
wenn die "Soldaten" gewinnen, dann eben nur mit erdrückender Übermacht oder technischem und strategischem Vorteil - so wie es schon die alten Römer betrieben.

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.