Hi Gum!
Würdiges Gedicht zum Raubbau an der Natur. Bei uns wird Forstwirtschaft mittlerweile nachhaltig betrieben, aber in vielen armen Staaten und Schwellenländern ist das noch nicht so. Da fehlen die Gesetze oder deren Überwachung, da lockt das schnelle und leichte Geld - siehe die ehemaligen Ostblockstaaten oder Russland, wo selbst Naturschutzgebiete heimlich gerodet werden.
Auch in den USA fehlt bislang weitgehend das Bewusstsein um Nachhaltigkeit und naturbewahrendes Wirtschaften - sie haben einfach so endlos riesige Wälder, dass der rücksichtslose Kahlschlag kaum auffällt. Bewusst aufgeforstet und nachgepflanzt wird dort nichts, weder von staatlicher Seite noch von den Holzfirmen.
Bei uns hat sich zum Glück das Naturbewusstsein durchgesetzt! Vorbei die Zeit der lebensleeren Monokulturen, die endlosen langweiligen Fichtenwälder, die kaum ein Ökosystem erhalten können, anfällig sind für Krankheit und Schädlinge. Die wurden damals bewusst so gepflanzt, um möglichst raschen und hohen Holzgewinn zu erzielen, weiter nichts. Natur war das keine.
Ich kann mich erinnern, als ich als kleiner Kindergartenjunge mit meinen Eltern im Mühlviertel "Schwammerlsuchen" war, und wie froh mein Auge war, wenn der finstere, dunkle Fichtenhochwald mal von hellgrünem Laubbewuchs mit dichtem Unterholz abgelöst wurde, mit Moos, Gras, usw.. - in den Monokulturwäldern, vor allem in den jüngeren, wo die Zweige noch bis zum Boden reichten, auch wen sie abgestorben waren, gab es nur nackte Erde mit toten Nadeln drauf!
Solche Inseln natürlichen Waldes gab es damals nur an besonders unwegsamen, steilen oder felsigen Stellen, wo eine Bewirtschaftung offenbar nicht lohnte. Magische kleine Feen-Lichtungen oder Laubwädchen mitten im finsteren, verwunschenen Rauschewald ...
S2Z2 - "und meinen Stamm zum nächsten biegt" - das "nächsten" würde ich hier klein schreiben, da es sich hier nicht um ein eigenständiges Objekt im Dativ handelt, sondern vielmehr um die Weglassung eines sich wiederholenden Nomens: "Stamm". Das "nächsten" steht hier also in der Funktion eines Adjektivs mit Bezug auf das - nicht wiederholte - Objekt im 4. Fall "Stamm".
S2Z3 - Hier würde ich ans Zeilenende ein Komma setzen. Es geht zwar mit "und" weiter, aber es handelt sich um einen eigenen Satzteil.
Sehr gern gelesen! Ich bin zwar nicht so empathisch (schon gar nicht einem Werkstoff gegenüber, der schon im lebenden Baum tote Materie war), dass ich wegen eines gefällten Baumes Albträume bekäme, aber wichtig ist der Gedanke an sich durchaus, betrachtet man die weltweite Rücksichtslosigkeit kurzsichtiger Profiteure!
LG, eKy