Autor Thema: Das Menschenspiel  (Gelesen 565 mal)

Erich Kykal

Das Menschenspiel
« am: Januar 16, 2022, 10:19:42 »
Wie Kinder, ihre erste Lust ertastend,
Getriebene, durch bunte Tage hastend,
einander süß erlösend und belastend,
sind wir in unserm heißen Drang zu leben.
Wir greifen bebend in erbotne Mulden
und atmen keuchend unsre ersten Schulden
in weiche Seelen, die sie ernst erdulden,
als wüssten sie sich dadurch zu erheben.

Wie Tiere, triebhaft einen Duft beschleichend,
verschmelzen wir und trennen uns im Geiste,
und was den Pfad des anderen bereiste,
ermächtigt manchmal, was in uns verwaiste.
Wir wachsen oder schwinden, uns erreichend
mit allem, was wir tun in vieler Namen,
und jene nur, die nie genug bekamen,
verschleudern wertlos ihrer Seele Samen.
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

gummibaum

Re: Das Menschenspiel
« Antwort #1 am: Januar 17, 2022, 16:07:27 »
Lieber Erich,

verspielt geschrieben, dieses Spiel der Triebe, mit dem wir einander und auf diesem Weg uns selbst nahe kommen, solange wir uns und andere auch bewahren.

Mit Freude gelesen.

Grüße von gummibaum   

Erich Kykal

Re: Das Menschenspiel
« Antwort #2 am: Januar 17, 2022, 18:42:37 »
Hi Gum!

Man kann das Werk natürlich rein auf erotischer Ebene interpretieren, aber eigentlich ging es mir mindestens ebenso um ein philosophischen Gesamtbild unseres allgemeinen sozialen Interagierens und (Be-)Handelns.

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.