Autor Thema: Die Unerträglichkeit des Seins  (Gelesen 1219 mal)

hans beislschmidt

Die Unerträglichkeit des Seins
« am: Januar 01, 2022, 19:22:02 »
Die Unerträglichkeit des Seins

Wenn er durch dunkle Nächte geistert,
fühlt er ein Mindersein, das ständig glüht,
doch niemals brennt - nur Tage meistert.

Wie ein Monolith, der übersäuert,
sich selbst ins Formalin hinunterzieht
und Taten hundertfach beteuert.

Wenn ein Besserwisser ständig frisst -
das Los von zügellosem Raffen -
er seinen Makel allzu gern vergisst.

Deshalb er niemals Sättigung erfährt
in seiner Kammer voller Waffen,
die alle das Papier nicht wert.
"Lyrik braucht Straßendreck unter den Fingernägeln" (Thomas Kling)