Autor Thema: Hammerheiteres  (Gelesen 714 mal)

Erich Kykal

Hammerheiteres
« am: November 03, 2021, 10:07:57 »
Der Hammerhai, der Hammerhai,
der hat ein dunkles Konterfei!
Ein jeder weiß, wie gern er beißt
und Kinder frisst und Knochen scheißt!

Der Hammerhai, der Hammerhai,
der ist dem Volk nicht einerlei!
Ihm fehlt Kultur, Benimm, Verstand -
drum jagt ihn fort von unserm Strand!

Der Hammerhai, der Hammerhai,
er ängstigt unser Land entzwei!
Er ist hier fremd, drum muss er weg,
und alles geht zu diesem Zweck!

Erschlagt den bösen Hammerhai,
da sind wir alle gern dabei,
denn jeder weiß, wie gern er beißt
und Kinder frisst und Knochen scheißt!
___________________________

Fakt am Rande: Hammerhaie fressen keine Menschen, sondern jagen mittels
der gesteigerten Wahrnehmung elektrischer Felder kleine Fische oder Rochen,
die sich im Sand am Meeresgrund verbergen (Siehe: Lorenzinische Ampullen).
Es sind nicht einmal ernsthafte Angriffe von ihnen auf Menschen bekannt.

Aber was sind schon Fakten
vor der Angst, der nackten ...?
Und geht's um Menschen, nicht den Hammer,
ist umso größer nur der Jammer!
« Letzte Änderung: November 03, 2021, 11:17:54 von Erich Kykal »
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

gummibaum

Re: Hammerheiteres
« Antwort #1 am: November 03, 2021, 10:29:54 »
Sehr schön, lieber Erich,

hast du das Thema von Hans und Gefolgsleuten heiter-kritisch auf eine Ebene transponiert, wo sich ein dämonisierender Aberglaube austobt.

Mit Freude gelesen.

Grüße von gummibaum

Erich Kykal

Re: Hammerheiteres
« Antwort #2 am: November 03, 2021, 11:32:15 »
Hi Gum!

Agitation geschieht auf mannigfaltige Weise, zuweilen auch mit unterschwelligen Botschaften vom bösen Gruselmonster unterm Bett. Aber wie meist: Hauptsächlich Fake Facts.

Nicht dass Hans mit seinem Hammerhaigedicht derlei eindeutig nachzuweisen wäre, aber genau darum geht es ja, oder? Soll man also im Zweifel für den Angeklagten sagen, dass es wirklich nur um scherzhaftes Tiergeplänkel geht - oder soll man (angesichts der thematischen Vorgeschichte des Autors) mutmaßen, dass auch hier eine Metaebene mitschwingt, dass es sich um ein verborgenes Gleichnis handelt, das auf die Gefahr "unter der friedlichen Oberfläche (unserer Gesellschaft?)" hinweisen soll, von der der Autor überzeugt ist? Die 2. Str. seines Werkes erscheint mir diesbezüglich besonders deutungsanfällig formuliert.

Ich werde seine Werke nicht mehr kommentieren, der Autor hat sich jede direkte Diskussion mit mir in seinen Fäden verbeten, und ich respektiere das gern - aber ich erlaube mir in bester demokratischer Redefreiheit, gewisse Fragen wie die obige IN EIGENEN FÄDEN zu stellen und auf gewisse Verdachtsmomente hinzuweisen, die ich zu erkennen glaube. Ist aber natürlich rein subjektiv, wie jede Wahrnehmung. Sollte ich daneben liegen: Meine aufrichtige Entschuldigung.

LG, eKy

Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.