Hi larin!
Soso, den Liebesspender deines dir Zugemuteten nennst du also zärtlich "Spatz" ...
Scherz beiseite - Ich schrieb heute zwei polarisierende Gedichte: "Die tiefste Traurigkeit" und eben hier "Das höchste Glück". Ich hatte überlegt, sie in einen einzigen Faden zu stellen, aber irgendwie wollte dann doch lieber jedes für sich allein stehen. Gehören aber eigentlich zusammen.
Am ehesten findet man diese "Verschmelzung" bei unbelasteten Frischverliebten im späteren Teenageralter - und ich meine natürlich nicht einzig die körperliche, sondern eben auch die emotionale - eins zu sein im Geiste und im Herzen.
Ich fürchte, ab einem gewissen Alter und/oder bestimmten Erfahrungswerten negativer Art ist man zu sehr gebranntes Kind, um sich noch unbedeckt dieser Flamme anzuvertrauen. Man behält einen Teil von sich ein, senkt nie alle Deckungen - und versagt sich eben so dieses Gefühl des gänzlichen Einsseins mit einem geliebten Menschen. Vielleicht weil man den eigenen Gefühlen nicht mehr traut, oder denen der anderen. Ich glaube, nur ein noch völlig vom Leben unbeschädigtes Herz kann so innig lieben und vertrauen.
Wir sind zu alt, haben zuviel gelebt und erfahren. Aber gesegnet, wer es zumindest einmal erlebt hat, denn viele erfahren schon als kleine Kinder Enttäuschung, Vernachlässigung, Demütigung und Verlassenheit - und können die nötige innere Haltung niemals erreichen, die man für so ein erfüllendes Gemeinsames braucht.
Mir erging es so: Von den Eltern geliebt, aber in vielen falschen Dingen entweder überbehütet oder im Stich gelassen, und vom Rest der Welt (Sprich: für mich als Unmündigen einzig die Schule) hauptsächlich gemobbt, gescholten, verachtet und verspottet. Wer so groß wird, lernt sich zu rüsten, wenn er überleben will - und legt den Harnisch bisweilen nie wieder ganz ab.
LG, eKy