Autor Thema: Pandemisches Glück  (Gelesen 1307 mal)

Sufnus

Pandemisches Glück
« am: Juni 19, 2021, 11:49:28 »
Pandemisches Glück

Ich fand auf einer Wiese,
ganz ohne Suchen im Sinn,
treudoof wie im Paradiese,
gar seltenen Weltgewinn!

Ich trug ihn nach Hause zurück
und sprach an Feinliebchens Tür:
Hier hast Du das rare Stück,
vierblättriges Klopapier!



-----
 Anm.: Ein paar minimale Änderungen vorgenommen - jetzt geht eKys, unten folgende metrische Analyse nicht mehr ganz auf (die alte Version ist aber von eKy klugerweise mitzitiert - auf die bezogen kommt es nat. hin)... und seine Kritik am irregulären Metrum gilt natürlich eh weiterhin. ;)
« Letzte Änderung: Juni 19, 2021, 17:36:53 von Sufnus »

Erich Kykal

Re: Pandemisches Glück
« Antwort #1 am: Juni 19, 2021, 13:35:06 »
Pandemisches Glück

Ich fand auf stiller Wiese,
ganz ohne Suchen im Sinn,
treudoof wie im Paradiese,
gar seltnen Weltgewinn!

Ich trug ihn nach Hause zurück
und sprach an Feinliebchens Tür:
Hier hast Du das seltene Stück,
vierblättriges Klopapier!

xXxXxXx
xXxXxxX
XxXxXxXx
xXxXxX

xXxxXxxX
xXxXxxX
xXxxXxxX
xXxxXxX


Hi Suf!

Formales:

Ein Schnellschuss? Die beiden Strophen haben unterschiedliche Reimschemata, und in S1 sind mindestens 2 metrische Schnitzer: Der Senkungsprall in Z1, sowie der betonte Auftakt (und die obendrein dadurch um einen Heber zu lange Zeile) in Z3.
In S2 sind in Z2 2 und 4 die einzelnen unbetonten Silben (fett markiert) zwar anders verteilt, summieren sich allerdings im Endeffekt zu gleicher Zeilenlänge, sodass es nicht weiter auffällt.
Warum du allerdings überhaupt von einer Strophe auf die andere so abrupt das Schema gewechselt hast, geht mir nicht auf - es lässt das ganze Werk noch mehr holpern als ohnehin schon durch die Fehlerchen!

Inhalt:

Die "Pointe" würde besser funzen, wenn dem Leser bekannt wäre, ob es sich bei den Protagonisten um Menschen handelt oder nicht. Warum ich das frage? Nun, für einen Menschen kommt ein vierblättriges Kleeblatt sicher nicht als Klopapier in Frage - nicht mal für den kleinsten A**** von allen! Was also hätte so eine Bemerkung wie diese Conclusio für Menschen für einen Sinn?
Die Alternative, dass jemand tatsächlich vier Blatt Tiolettenpapier gefunden hat, um sie freudestrahlend seiner Freundin zu überreichen, halte ich für dermaßen abseitig (und witzlos), dass ich nicht mit so einem Hintergedanken beim Autor rechne.

Die einzige Version, bei der die vorliegende Konstellation wenigstens irgendeinen Sinn ergäbe, wäre - wie eingangs angefragt - der (im Werk leider verschwiegene) Umstand, dass die Beteiligten wesentlich kleinere Wesen sind als Menschen, zB. Elfen oder Kobolde, Wichtelmännchen oder irgendwelche Kleintiere oder Insekten, für die eine praktische Verwendung von Kleeblättern als anale Reinigungshilfe zumindest vorstellbar ist.

So wie vorliegend aber hinterlässt das Werk beim Leser (zumindest bei mir) eher ein fragend hingehauchtes "Häh?" - entweder weil die Pointe an sich nicht funzt, oder weil zu viele Informationen bezüglich des Setups vorenthalten wurden.
Das bringt mich zum Titel, der zuerst mal absolut nichts mit dem Gedicht zu tun zu haben scheint. Allerdings brachte dieser mich auf den Gedanken, dass es sich hier um ein neu eingestelltes älteres Werk handeln könnte, das damals während der Toilettenpapierhamsterei am Beginn der Pandemie entstand, und dem nun allerdings - ohne die dem Leser dazumals gegenwärtige Berichterstattung und die leeren Regale in den Supermärkten - der klärende Kontext zum Verständnis fehlt.
Sollte dies der Fall sein, wäre eine vorausgeschickte klärende Erläuterung (oder eine nachgestellte Fussnote) nicht von Übel ...


Sorry, dass ich hier mal nicht loben kann.  :-\

LG, eKy
« Letzte Änderung: Juni 19, 2021, 13:41:51 von Erich Kykal »
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Sufnus

Re: Pandemisches Glück
« Antwort #2 am: Juni 19, 2021, 17:23:37 »
Hi eKy!
Ich staune, was Du Dir für Gedanken gemacht hast  ;D
Ein vierblättriges Kleeblatt als Klopapier für Elfenärsche ist auf alle Fälle ein eigenes Gedicht wert - ich denke an eine Art Balade. Super!  ;D  ;D ;D
Ansonsten finde ich es gerade  bei Witzen nicht besonders sinnvoll, den Gegenüber allzusehr bei der Hand zu nehmen; ein lieber Mensch aus meinem Umfeld hat tatsächlich genau auf diese Weise Witze erzählt, mit allerlei eingeschobenen Kommentaren, Erklärungen und Fußnoten, was nun genau wie zu verstehen sein soll - es war entweder qualvoll oder auf eine eigene, ungewollte Weise saukomisch... selbst altbekannte Klassiker der Witzeliteratur (kommt ein Mann in eine Bar... ) bekamen auf diese Weise ein neues Leben eingehaucht...  ;D
Ich denke, man findet den Menschen (ha! genderneutral - gut... Kobolde und Feen könnten sich ausgeschlossen fühlen  8) )... also man findet das Wesen, das seinem Liebling freudestrahlend ein Stückchen Klopapier überreicht, entweder komisch oder halt nicht... ich könnt mich totlachen drüber... Leute, die ihre eigenen Witze vor Lachen nicht zu ende erzählen können, sind auch so eine problematische Spezies...  ;D
Und was die Metrik angeht... weißich Bescheid... will ich hier aber nicht anders haben. ;)
LG!
S.
« Letzte Änderung: Juni 19, 2021, 17:39:14 von Sufnus »

Erich Kykal

Re: Pandemisches Glück
« Antwort #3 am: Juni 19, 2021, 17:54:47 »
Hi Suf!

Deine Einstellung sei dir unbenommen - ich verstehe die Pointe dennoch immer noch nicht, denn leider erklärt ihn mir dein Kommi auch nicht. Absicht?

Was mir noch vergleichbar einfiele, wäre vierlagiges Toilettenpapier. Spielt das für den Gag eine Rolle?

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Sufnus

Re: Pandemisches Glück
« Antwort #4 am: Juni 19, 2021, 21:04:32 »
Mein lieber eKy!

Dass Du weiter so hartnäckig eine Pointenerklärung von mir einforderst, lässt mich zweifeln, ob Du meinen vorangegangen Kommentar mit der nötigen Aufmerksamkeit gelesen hast. Wie ich (offenbar vergeblich) versuchte zu erklären, ist es dass Wesen dieser Art von absurdem Humor, dass er sich nicht durch Erklärung vermitteln lässt. Das unterscheidet diesen Humor von solchem, der über Anspielungen und Meta-Ebenen funktioniert. Auch bei letztgenanntem Humor wird der Witz nicht durch eine Erklärung für den Uneingeweihten "witzig", aber zumindest versteht der Belehrte dann, welcher Art die Pointe war. Diese Möglichkeit, einen Witz zu erklären, ist aber eher die Ausnahme.

Wenn man eine Klassifizierung von Humor vornehmen möchte, so kann man grob die drei Kategorien bilden: "Humor durch Gruppenbildung", "Humor durch Suspension" und "Humor durch Verblüffung". Bei erstgenannter Gruppe finden wir eben auch den Humor, der auf Anspielungen/Meta-Ebenen beruht (z. B. wenn Putin erklärt, er hätte in Bidens Augen Hoffnung gesehen). Dieser Humor ist fast die einzige Art, die einer verstandesgemäßen Erklärung zugänglich ist. Dann finden wir in dieser Kategorie den Humor, der auf der Herabsetzung von Gruppen-Fremden beruht (z. B. wenn ein Deutscher Österreicherwitze oder vice versa erzählen würde). Diese Art von Humor ist meist selbsterkärend außer es werden hierbei auch Anspielungen (vgl. erstgenannte Humor-Art) auf Stereotype bedient, die man kennen muss, um sie witzig zu finden.

In der zweiten Gruppe finden wir viele klassische Slapstickwitze (ein Mann läuft gedankenverloren auf eine Bananenschale zu und liegt dann auch schon - pardauz - auf dem Boden) - zu erklären gibts da nicht viel.

In der dritten Gruppe finden wir den Humor, der auf der Unterwanderung von Erwartungshaltungen beruht (der Mann bleibt kurz vor der Banane stehen und hüpft dann elegant drüber) und schließlich den absurden Humor (der Mann wird, kurz bevor er auf die Banane tritt, in ein Raumschiff gebeamt, wo ihm ein gruseliger Alien einen Bananenshake reicht). Erklärungen? Wird hier schwierig. ;)

LG,

S.
« Letzte Änderung: Juni 19, 2021, 21:11:42 von Sufnus »

Erich Kykal

Re: Pandemisches Glück
« Antwort #5 am: Juni 19, 2021, 22:46:12 »
Hi Suf!

Danke für diesen kleinen Exkurs in die Gefilde der Witzigkeit.

Für mich gilt halt: so "absurd" ein Witz sein mag, er sollte als Bild in sich selbst zumindest logisch nachvollziehbar sein. Einfach irgendetwas bewusst "Sinnfreies" zu schreiben und ihm dann Witzigkeit zu unterstellen, weil es eben "so gedacht" sei, entzieht sich bedauerlicherweise meinem Humorverständnis.

Das mag durchaus mein Mangel sein.

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Sufnus

Re: Pandemisches Glück
« Antwort #6 am: Juni 20, 2021, 11:54:15 »
Hi eKy!

Du bist eben der verkopfteste Lyriker, den ich kenne ;) Ein, wie Du es forderst, "absurder Witz, der ins sich logisch nachvollziehbar ist" stellt einen Widerspruch in sich selbst dar. Deine Forderung erfüllt somit selbst das Kriterium eines absurden Witzes ;)

Zur Veranschaulichung zitiere ich mal den lustigsten Witz der Welt, der bekanntermaßen so lustig ist, dass man sich nach dem Lesen totlacht. Zur Schonung der des Lesens fähigen Bevölkerung lasse ich ein Wort weg - dann ist es immer noch schrecklich witzig, aber man hat eine bessere Überlebens-Chance:

"Wenn ist das Nunstück git und Slotermeyer? Ja! … Beiherhund .. Oder die Flipperwaldt gersput!"

... ich melde mich wieder, wenn ich wieder atmen kann...

S.

gummibaum

Re: Pandemisches Glück
« Antwort #7 am: Juni 20, 2021, 13:52:30 »
Lieber Sufnus,

im Zeichen der Pandemie hat Goethes Findigkeit durchaus wieder ihren Sinn.

Schmunzelnd gelesen.

Grüße von gummibaum


Ich fand auf einer Wiese,
kein Suchen schwang im Sinn,
als sei‘s im Paradiese,
den höchsten Weltgewinn!

Und trug ihn gleich zum Haus zurück,
sprach an Feinliebchens Tür:
Vierblättrig ist dies rare Stück
für dich und Klopapier!


 

Sufnus

Re: Pandemisches Glück
« Antwort #8 am: Juni 20, 2021, 14:28:17 »
*japs* *hier bin ich wieder* ;)

... und lieber gum: Dass Du den Goethe herausgehört hast, freut mich ganz außerordentlich! In Deiner wunderbaren Version hast Du den geheimrätlichen Sound sehr viel schöner anklingen lassen. :) Und so baut sich vielleicht auch noch eine Brücke zu "erklärbaren Witzen" - nämlich eben denjenigen, die eine Anspielung beinhalten. Dass dies beim Pandemischen Glück so ist, hab ich dann -  vor lauter Diskussion über absurden Humor - nachzutragen verabsäumt. Also: Asche & Klopapier auf mein Haupt! :)
LG!
S.
« Letzte Änderung: Juni 20, 2021, 15:57:36 von Sufnus »

Erich Kykal

Re: Pandemisches Glück
« Antwort #9 am: Juni 20, 2021, 19:33:59 »
Hi Suf!

Der bekannte "Schlachtfeldwitz" von Monty Python's, bei dem sich nur die Deutschen totlachen, da nur sie ihn verstehen können, ist für mich durchaus nicht "absurd", sondern logisch nachvollziehbar. Dass es im Grunde Quatschdeutsch ist, macht bestenfalls eine weitere Metaebene des Humors aus, den nur jene verstehen, die des Deutschen tatsächlich mächtig sind.
Für die Briten, die kaum ein Wort Deutsch verstehen, kommt diese Metaebene gar nicht erst zum Tragen.

Dein obiger "Witz" unterscheidet sich davon dahingehend, dass er eben nicht logisch konstruiert ist: Vierblättrige Kleeblätter eignen sich nun mal nicht als Klopapier. Für niemanden zumindest, der wirklich existiert. Einfach zu behaupten, dass ein Kleeblatt Klopapier für jemanden sei, ist ohne Angabe von Gründen, ohne Hintergrundgeschichte, die die Behauptung nachvollziehbar macht, also NICHT witzig.

Soviel von  der "verkopften" Seite.  ;)

LG, eKy

PS: Ebenfalls von dir unerklärt blieb der rätselhafte Titel und der tatsächliche Zusammenhang mit dem folgenden Text. Meine Mutmaßungen dazu hast du weder bestätigt noch widerlegt. Oder hältst du mich für zu verkopft, um zumindest das zu verstehen?
« Letzte Änderung: Juni 20, 2021, 22:59:09 von Erich Kykal »
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Sufnus

Re: Pandemisches Glück
« Antwort #10 am: Juni 20, 2021, 21:35:18 »
Aha.
Du findest es also logisch, wenn ein Nonsens-Text als Massenvernichtungswaffe eingesetzt wird, aber unlogisch, wenn sich ein Feinliebchen über ein mitgebrachtes Klopapier (vierblättrig!) freut. Und erklärst fortgesetzt, dass Logik eine Voraussetzung für Komik sei. Na dann...

PS: Ebenfall von dir unerklärt blieb der rätselhafte Titel und der tatsächliche Zusammenhang mit dem folgenden Text. Meine Mutmaßungen dazu hast du weder bestätigt noch widerlegt. Oder hältst du mich für zu verkopft, um zumindest das zu verstehen?

Nee... ich halt Dich nicht für zu verkopft, um das zu verstehen, sondern denke, dass Du Dich hier absichtlich dumm stellst... was ich nicht für einen netten Zug halte, sondern eher für befremdlich, verdrieslich und auch ein Stück weit verschroben.
Wenn die Begriffe Pandemie & Klopapier in enger textlicher Nachbarschaft stehen, werden nur Heimkehrer von einer 2-jährigen Marsmission ratlos sein. Du hast den Titel also schon richtig verstanden (genauso wie auch sonst jeder, der seit 2020 einen Minimalanteil am Weltgeschehen genommen hat). Hier scheinheilig von einem "rätselhaften Titel" zu sprechen nehm ich etwas persönlich.

S.
« Letzte Änderung: Juni 20, 2021, 21:43:46 von Sufnus »

Erich Kykal

Re: Pandemisches Glück
« Antwort #11 am: Juni 20, 2021, 23:16:00 »
Hi Suf!

Wenn du eine simple Kritik persönlich nehmen willst, ist das deine Sache - und dein Problem. Ich habe und hatte weder vor dich zu untergraben noch sonstwie zu demontieren.

Ich stelle mich auch bestimmt nicht bewusst dumm - vielleicht habe ich bloß eine andere Auffassung von Logik - oder zumindest von logischen Zusammenhängen, die einen Witz zu tragen vermögen.

Alles, was ich wollte und brauchte war deine Bestätigung, dass der Titel - und damit der "Witz" des Textes - auf die Klopapiersammelwut am Beginn der Pandemie anspielen. Dass der Text damals entstanden ist, oder sich auf diese Zeit bezieht, was leider aus dem Text selbst nicht hervorgeht, und der Titel als einziger Tipp in dieser Richtung etwas "dünn" erscheint. Auf Anhieb kam ich jedenfalls nicht drauf - es war eher der letzte Versuch nach einigen anderen Deutungsszenarien.

Stattdessen lamentierst du über meine Verkopftheit oder unterstellst mir böswillige Absichten. Klare Aussagen zu Inhalt und Intention des Textes kamen nicht auf den Tisch, auch nicht in deinem ersten Kommi - jedenfalls nichts, was mir weitergeholfen hätte, daher mein Insistieren.

Tut mir leid, wenn dich das anbläht. Ging ja schnell mit deiner Meinung zu meiner Person - vom gefeierten und wortreich (Achtung Wortspiel!  ;D) über den Klee gelobten Dichterkollegen zum verkopften Troll innerhalb nur eines einzigen Themas, über das wir geteilter Ansicht sind! Na Hauptsache, du hast was zum "persönlich Nehmen"!  ;)

Bleib locker.

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Sufnus

Re: Pandemisches Glück
« Antwort #12 am: Juni 21, 2021, 10:31:35 »
Ging ja schnell mit deiner Meinung zu meiner Person - vom gefeierten und wortreich (Achtung Wortspiel!  ;D) über den Klee gelobten Dichterkollegen zum verkopften Troll innerhalb nur eines einzigen Themas, über das wir geteilter Ansicht sind! Na Hauptsache, du hast was zum "persönlich Nehmen"!  ;)

Da vermengst Du aber wirklich (vorsätzlich?) Sachverhalte, die nun gar nicht zusammengehören: Mein Kopfschütteln über Deine - dabei bleibe ich - inszenierte Begriffstutzigkeit, ob es wohl einen Zusammenhang zwischen den Stichworten Pandemie & Klopapier geben könne (na... wer kann dem eKy mit einem erfrischenden: JA! aushelfen? ;) ), also dieses Kopfschütteln meinerseits hat nullokommagarnix mit meinen Lobpreisungen Deiner Dichtungen zu tun und diese wiederum stehen in keinerlei Zusammenhang mit persönlicher Wertschätzung oder Abneigung. Wollen wir mal annehmen, dass Du diesen kruden Zusammenhang um des (amüsanten :) ) Wortspiels konstruiert hast.

Also übersichthalber, um derlei Vermengungen offiziell zu widersprechen:
1) Begeisterte, zustimmende, kritische oder ablehnende Kommentare meinerseits zu Texten auf der Wiese stehen in keinem Zusammenhang zu Sympathie oder Antipathie.
2) Kritik und Widerspruch gegenüber meinen Texten hat weder einen Einfluss auf meine Kommentare zu den Texten des Kritikers noch auf meine Haltung zu dessen Person.
3) Inhaltliche Kritik zu meinen Texten oder das Äußern von subjektivem Nichtgefallen sind ausdrücklich erwünscht. Bei Beiträgen die zwischen inhaltlicher Kritik und subjektivem Nichtgefallen changieren, werde ich nachfassen, ob sich ein Anknüpfungspunkt für einen inhaltsgetriebenen Diskurs ergibt oder nicht. Nichtbegründbares Nongoutieren ist aber immer ein akzeptabler Diskussionsschlusspunkt und lässt mich entspannt zurück.
4) Was hingegen meine Gemüselage (eine schöne Autokorrektur - die lass ich mal so stehen!) in Wallung zu bringen vermag, ist die Absonderung destruktiver oder unredlicher Inhalte wahlweise garniert mit raunigen Andeutungen, inkohärenten Scheinargumenen, gespielter Naivität oder demonstrativer Positur in der armen Opferhaltung.

Da eKy, mit Ausnahme der Raunigkeit, recht persistent einige unter 4) aufgeführte Aspekte bedient hat (mit dem letzten Beitrag auch schonmal andeutungsweise die Haltung der verfolgten Unschuld) bin ich jetzt erfolgreich warmgelaufen, habe Kettenhemd und Supsensorium auf korrekten Sitz überprüft und harre der Dinge. :)

LG,

S.




« Letzte Änderung: Juni 21, 2021, 16:42:24 von Sufnus »

Erich Kykal

Re: Pandemisches Glück
« Antwort #13 am: Juni 21, 2021, 17:19:12 »
Hi Suf!

Nochmals: Die "inszenierte Begriffsstutzigkeit" ist eine Unterstellung deinerseits. Mehr als dies ehrlich dementieren kann ich nicht. Ich habe den "Witz" nicht kapiert und finde ihn immer noch nicht witzig, weil es an Kontext mangelt, an dem er sich sozusagen festhalten kann.

Stünde im Test zu lesen, dass die Protagonisten winzige Elfen oder Wichtel sind, wäre das Kleeblatt als Klopapier der Brüller - aber leider wird das nicht spezifiziert - und für Menschen ist ein Kleeblatt (egal wie vielblättrig) einfach völlig ungeeignet als Wischhilfe, da viel zu klein.
Egal ob es ums pandemische Horten geht oder nicht - mit Menschen "funzt" der Witz einfach nicht. Zumindest für mich nicht. Ist halt so, akzeptier das bitte.

Hinter meinem Nachfragen und Bitten um nähere Erläuterung deiner Intention gleich ein "böswillig gewolltes Blödstellen" zu vermuten, finde ich nicht fair. Da schlägt offenbar wieder mal mein Grenzasperger zu ...

Belassen wir es am besten dabei, dass wir eine jeweils andere Auffassung von Humor haben oder dem, was wir allgemein lustig finden.

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Sufnus

Re: Pandemisches Glück
« Antwort #14 am: Juni 22, 2021, 12:27:05 »
Hi eKy!
Dann nehme ich hiermit Dein Dementi an und meine Vermutung "inszenierter Begriffstutzigkeit" zurück. ;)
Zum Behufe gemeinsamer Humorbasisfindung bleibt mir dann nur noch den Wichtel nachzureichen - Korrekturen, Widersprüche und Gegendarstellungen sind natürlich wie immer ausdrücklich erwünscht.


Versuch über einen Wichtelarsch

Ein Wiesenwichtel einstmals fühlte
ein dringliches Urgieren,
worauf er flugs ein Erdloch wühlte,
gefolgt vom Expurgieren.

Doch fehlte seinem Ränzlein schlicht
ein Tüchlein ex post facto:
"Oh weh", so sprach der arme Wicht,
"jetzt hab ich es vakakto!".

Er griff umhehr, umhin, umrings,
in hilflosem Gestöhne,
zwecks Abhilf für den Dung ums Dings
im Sinne der Hygiene.

Am Abend als die Sonne sank,
fand er ein seltnes Stück:
Vierblättrig wider den Gestank!
So ist das. Klee bringt Glück.