Formal ist WMs Gedicht dieses mal ziemlich regelmäßig gefügt - durchgängig vier- und dreihebige Jamben im Wechsel und ein gleichmäßiges Kreuzreimschema. Das liest sich durchaus leichtgängig und erzeugt einen erfreulich musikalischen Flow.
Inhaltlich wird es zum Ende hin aber verschwurbelt, denn der große Hoffnungsumschwung zur Unsterblichkeit und Unvergänglichkeit fällt dem Leser doch aus ganz schön heiterem Himmel vor die Füße und ist in sich einigermaßen inkonsistent.
Das ist die Schwierigkeit beim regelmäßigen Reimen und Versefügen, dass u. U. die Form das Kommando übernimmt und der Sinn darüber unter die Räder kommt.
Wenn ich zwischen Sinn und Form wählen muss, würde ich persönlich den Sinn bevorzugen.
LG!
S.