Hi Horst!
Bei eKys Hinweisen auf die inkonsistente Zeichensetzung würde ich teilweise mitgehen. In Z2 fängst Du mit Großschreibung des Wörtchens "das" an, was ja in normaler Orthographie tatsächlich nur am Satzanfang groß geschrieben wird. Dann würde man in der Z1 aber erwarten, dass da ein Punkt steht. Alternativ könnte man aus Gründen der Normal-Syntaktik nach dem Teilsatz von Z1 auch ein Komma setzen und dann ginge es in Z2 in Kleinschreibung weiter.
Entsprechend könnte nach Z2 ein weiteres Satzzeichen (Punkt oder Komma oder Doppelpunkt) kommen, wenn hier der Hauptsatz endet und entsprechend in Z3 mit korrespondierender Groß- oder Kleinschreibung weiter verfahren werden.
Also z. B.:
Tagtraum nimmt mich auf.
Das Ringsumher zerfällt zu Stille:
Die andere Dimension.
oder
Tagtraum nimmt mich auf,
das Ringsumher zerfällt zu Stille,
der anderen Dimension
[beachte im letzten Beispiel die grammatische Anpassung des 1. Wörtchens in Z3 - entsprechend eKys Hinweisen - wenn Z3 als Nachschub von Z2 aufzufassen ist]
In Gedichten kann man alternativ zur normalen Rechtschreibung aber auch jede Zeile (oder jede Strophe) mit einem Großbuchstaben beginnen, unabhängig davon, ob hier ein neuer Satz anfängt oder nicht. Desweiteren ist es in kontemporären Gedichten üblich (aber natürlich nicht vorgeschrieben
) auf eine Interpunktion ganz zu verzichten oder nur Punkte/Ausrufezeichen/Fragezeichen zu setzen, wo sie hingehören, aber Kommata wegzulassen oder alle Satzzeichen wegzulassen, außer dem Fragezeichen, wenn man denn eine Frage als solche kennzeichnen will. Wenn man solche alternativen Schreibweisen gebraucht, sollte man das m. E. aber möglichst konsequent einhalten.
Ein Schreibweise mit Verzicht auf Satzzeichen und durchgängiger Großschreibung am Zeilenanfang könnte also z. B. so aussehen:
Tagtraum nimmt mich auf
Das Ringsumher zerfällt zu Stille
Die andere Dimension
Stumm lächelst du mich an
Möchte mich verkriechen
Verkriechen in deinem Antlitz
Zu schön dieser Anblick
Alternativ ginge natürlich auch z.B. eine Schreibweise mit normaler Groß- oder Kleinschreibung am Zeilenanfang und Verzicht auf Satzzeichen. Entscheidend wäre m. E. wie gesagt, dass das möglichst konsistent erfolgt.
Was nun den Satzbau angeht, so hast Du die Möglichkeit eKys sinnvollen Korrekturvorschlägen zu folgen - dann hast Du eine "korrekte" Syntax. Es spricht aber m. E. auch gar nichts dagegen bewusst unvollständige Sätze zuzulassen; ja, eigentlich wäre dieser Angang zur insgesamt gemäßigt modernen Haltung Deines schönen Gedichts sogar sehr passend.
Ich habe hier mal eine leicht modifizierte Gesamtfassung als Gedankenanregung mit Verzicht auf Zeichensetzung außer Fragezeichen, Großschreibung am Strophenanfang und Zulassen unvollständiger Sätze, garniert mit ein paar probeweisen Abweichungen in der Formulierung. Wie gesagt, nur eine Anregung, kein Verbesserungsvorschlag.
Tagtraum meine Aufnahme
das Ringsumher zerfällt zu Stille
die andere Dimension
Stumm lächelst du
mich aus
Möchte mich verkriechen,
verkriechen in deinem Antlitz
zu schön dieser Anblick
Wer hat das erschaffen?
halte den Atem an
und breite die Arme aus
Dein Bild verliert
gegen den Himmel
das Gleißen
Gleiten
Ein Schwanenpaar
zieht und meine
Hilflosigkeit
der Horizont
Unabhängig von meinen Anregungen finde ich, dass Agnetas Attribut punktgenau trifft: Ein sehr poetischer Text! Like!!!
S.