Autor Thema: das Spiel  (Gelesen 841 mal)

horstgrosse2

das Spiel
« am: Mai 16, 2021, 10:33:58 »
Das Spiel


Der Frühling erwachte mit tausenden Boten und füllte die Lüfte mit vielerlei Noten.
Nun sieh in die Ferne die nassdunklen Felder, die Fichten, sie treiben ihr Grün in die Wälder.
So emsig die Schwalben, sie bauen ihr Nest und die Löwenzahnblumen sie feiern ein Fest.

Die Fallschirme steigen hinauf zu dem Himmel, sie flattern und tanzen ein wildes Getümmel.
Ich setz mich ins Gras und betrachte das Spiel, könnte stundenlang harren, es gibt mir so viel.
Ich merke mein Geist schleicht sich rückwärts zur Jugend, die Welt war zu mager noch farblos die Tugend.

Doch wandern wir alle verschlungene Pfade, das Leben bleibt launisch, mal heiter mal fade.
Und wenn ich mal gehe, ist alles Geschichte, es bleibt nur ein Grabstein - und meine Gedichte.
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« Letzte Änderung: Mai 16, 2021, 15:38:09 von horstgrosse2 »

Erich Kykal

Re: das Spiel
« Antwort #1 am: Mai 16, 2021, 12:27:30 »
Das Spiel

Der Frühling erwachte mit tausenden Boten und füllte die Lüfte mit vielerlei Noten.
Nun sieh in die Ferne die nassdunklen Felder, die Fichten, sie treiben ihr Grün in die Wälder.
So emsig die Schwalben sie bauen ihr Nest und die Löwenzahnblumen sie feiern ein Fest.

Die Fallschirme steigen hinauf zu dem Himmel, sie flattern und tanzen ein wildes Getümmel.
Ich setz mich ins Gras und betrachte das Spiel, könnte stundenlang harren es gibt mir so viel.
Ich merke mein Geist schleicht sich rückwärts zur Jugend, die Welt war zu mager noch farblos die Tugend.

Doch wandern wir alle verschlungene Pfade, das Leben bleibt launisch mal heiter mal fade.
Und wenn ich mal gehe, ist alles Geschichte, es bleibt nur ein Grabstein und meine Gedichte.


Hi HG2!

Ein paar Vorschläge: (Metrum: xXxxXxxXxxX(x))

Der Frühling erwachte mit tausenden Boten
und füllte die Lüfte mit vielerlei Noten.
Nun sieh in die Ferne die nassdunklen Felder,
die Fichten, sie treiben ihr Grün in die Wälder.
So emsig die Schwalben, sie bauen ihr Nest, Komma nach "Schwalben".
und Löwenzahnblumen, sie feiern ein Fest. Metrum: xXxxXxxXxxX

Die Fallschirme steigen hinauf in den Himmel, Sprachlich gediegener als "zu dem".
sie flattern und tanzen, ein wildes Getümmel. Komma nach "tanzen".
Ich setz mich ins Gras und betrachte das Spiel,
könnt stundenlang harren, es gibt mir so viel. "Könnte" am Beginn wäre metrisch: XxXxxXxxXxxX oder xxXxxXxxXxxX. Komma nach "harren".
Ich merke, mein Geist schleicht sich rückwärts zur Jugend, Komma nach "merke".
die Welt war zu mager, noch farblos die Tugend. Komma nach "mager".

Doch wandern wir alle verschlungene Pfade,
das Leben bleibt launisch, mal heiter mal fade. Komma nach "launisch".
Und wenn ich mal gehe, ist alles Geschichte,
es bleibt nur ein Grabstein - und meine Gedichte. Die Gedichte solltest du durch einen Bindestrich absetzen, denn zusammen mit dem Grabstein wären sie zwei und verlangten damit die Pluralform: "es bleiben".


In dieser Form mit den Reimworten am Zeilenende wäre der Text übersichtlicher und leichter lesbar. Gibt es einen bestimmten Grund für die extrem langzeilige Version?

Das Gedicht an sich gefällt mir sehr gut, gutes Zusammenspiel von Sprach- und Bilderfindung. Ich persönlich hadere etwas mit den stur durchgezogenen zweizeiligen Sätzen. Das verleiht dem Ganzen eine fast gebetmühlenartige Wirkung, man muss aufpassen, nicht ins Leiern zu geraten. Ein so schöner Inhalt hätte auch längere Sätze verdient gehabt, eine etwas "luftigere" Anmutung durch freiere Gestaltung der Satzkonstrukte.

Das ist aber insgesamt nur ein untergeordnetes Detail, es schmälert die Gesamtwirkung nur unwesentlich. Ich erwähne es nur, damit du in künftigen Werken, immer vorausgesetzt, dass du mir zustimmst, darauf achten magst.

Sehr gern gelesen und beklugfummelt!  :)

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

horstgrosse2

Re: das Spiel
« Antwort #2 am: Mai 16, 2021, 15:24:08 »
@Erich


Grüße.

Du bist  nicht der Erste, der das Gedicht teilen will. Der Titel:"das Spiel" trägt zwei Deutungen. Einmal das "Leben" und zweitens "das Metrum" hier in diesem Gedicht. Ich weiß, das sieht aus, als ob die zweite zeile einfach hinten ansteht. Ist es aber nicht. Das Metrum folgt durchgängig :  xXxxXxxXx usw. Beim Trennen, wie du versucht hast wird das Metrum an manchen Stellen gerissen.

Nein das war so gewollt,"das Spiel"
 das andere, was du ansprichst, wird nun nochmals angesehen.


Danke vielmals.

tschüss
« Letzte Änderung: Mai 16, 2021, 15:40:29 von horstgrosse2 »

Erich Kykal

Re: das Spiel
« Antwort #3 am: Mai 16, 2021, 22:16:59 »
Hi HG2!

Alles klar - du flechtest die männlichen Kadenzen ins Schema, und wenn man die Zeile beim ersten Reimwort teilen würde, bekäme die Folgezeile einen falschen Auftakt.

Zumindest bei den beiden Zeilen, die als einzige männliche Kadenzen bei den Reimworten haben - und das wäre, wie ich aufgezeigt habe, ja leicht zu korrigieren.

Aber wenn es dir um exakt diesen Langzeileneffekt geht ... - mir ist es letztlich gleich.  :)

LG, eKy
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Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

horstgrosse2

Re: das Spiel
« Antwort #4 am: Mai 17, 2021, 15:24:10 »
@Erich


Grüße, ja ich weiß die Veränderung wäre schon möglich. Aber wie gesagt, es ist auch ein Spiel, nur dieses Mal kann ich es beeinflussen.
Aber was anders, Zitat:


Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Meine Variante:

Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir alle herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil auch ihr nur einen Kopf tragt.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, denn ich, erkenne euch nicht mehr.

Ok, danke nochmals für alles.