Hi Erich,
herzlichen Dank für Deinen Kommentar. Den allzu üppigen Gebrauch des "e" habe ich korrigiert.
Ja, die "guten alten Zeiten" werden oft verklärt betrachtet. Aber, wie Du selbst bemerkt hast, zeichne ich ein eher nüchternes Bild.
Anlass für den Text war, dass mir aktuell sehr klar geworden ist, welche umstürzenden Veränderungen sich während nur einer Lebenszeit vollzogen haben. Sie betreffen nicht nur die Situation der Kinder. Meine Eltern hatten kein Telefon, kein Auto, machten nie einen Urlaub. Es gab Internet, wenn überhaupt, dann nur für Wissenschaftler. Klimakatastrophe war ebenso ein Fremdwort wie Pandemie oder Islamismus oder Transgender, oder ...
Aber da ich keinen Roman schreiben wollte, habe ich mich auf wenige Beispiele beschränkt und nur den Blickwinkel der Kinder berücksichtigt.
Die wenigen Kinder aus der Arbeiterschicht, die damals das Gymnasium besuchen durften, wurden tatsächlich nach bürgerlichen Idealen geschult (heute, so denke ich, werden sie vor allem "zugerichtet" auf ihre ökonomische Verwertbarkeit in einer Leistungsgesellschaft). In beiden Fällen steht kein tragfähiges Ideal hinter dem Bildungskonzept. Uns Kindern aus der Pleps wurde sehr deutlich eingebläut, dass uns etwas fehle und wir uns anstrengen müssten, um zum erlauchten Kreis der "Besseren" Zutritt zu erlangen.
Danke für Deine Bemerkungen. Wie die Veränderungen zu bewerten sind, hängt ja stark vom Lebenshintergrund und dem Fokus der Leser ab. Das wollte ich in der Tat nicht vorwegnehmen.
Herzliche Grüße, AlteLyrikerin.