Guten Abend Erich,
deine Frage irritiert mich. Was ist dein Maßstab?
Folgt man dem Dogma früherer Jahre, muss es 5-7-5 sein. Inzwischen hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass Japaner keine Silben zählen. Das wiederum hat dem Chaos Tor und Tür geöffnet. Jetzt schreibt jeder so, wie er will.
Ich selbst finde den Zeilensprung gut. Er vermittelt das Innehalten des lyr. Ich's.
Erich, wir sind uns doch einig, dass ein Gedicht ein Gedicht ist?
Ich halte uns alle, im Form, für kluge Leute, lasst uns bitte die Maßstäbe anlegen, die es braucht, damit ein Gedicht überzeugt.
Das einzige, was ich moniere, ist das "kahl", ich halte es für entbehrlich.
Da wir gerade dabei sind: Ich philosophiere mal:
Man könnte schreiben:
Frühlingskühle...
Erste Knospen...
Atmen... Kein Vogel...
Oder:
Frühlingskühle über
ersten Knospen am Baum.
Ein Atmen im Stillen.
(Die Stille müsste man anders, indirekt, ausdrücken. Da Haikus, auf das Gemeinte, nur anspielen.)
Was ich überzeugender fände (als weitere Diskussionsgrundlage):
Frühlingskühle über
ersten Knospen...
Atmen... Kein Vogel...
Was meinst du dazu, Erich? (Und andere Interessierte?)
Schönen Abend
Rocco