Hi Ylva!
"Bitte nicht stören" ist ein schöner Verweis auf diese Türklinkenschilder, die man vor sein Hotelzimmer hängen kann, wenn man morgens den Langschläfer geben möchte!
Ich mag es sehr, wie Du diese Anspielung in das Bild von den Außenräumen der Wirklichkeit und den Binnenräumen der Fantasie integrierst. In der sprachlichen Realisierung kommen mir persönlich diese Verse aber noch nicht ganz fertig vor. Sie hängen nach meinem subjektiven Leseeindruck noch in einer etwas unentschlossenen Halbdistanz zwischen bildhaftem Schreiben und sachlicher Beschreibung, was den Zeilen nach meinem Gusto einen irgendwie konventionellen "Sound" verleiht... natürlich wie alles Geschmackssache.
Ich halte dem mal einen noch mehr "versachlichten" und einen stärker bildhaft aufgeladenen Angang entgegen, nicht als Verbesserungsvorschläge, sondern um besser zu illustrieren (obs gelingt?), was ich meine.
LG!
S.
Die Realität ist
außen, ich
innen.
Zum Beispiel Gedanken -
das hat mit Fantasie zu tun.
Außen wiederholt
sich: Außen
wiederholt sich.
Bitte nicht stören.
Tag und Traum.
Tagtraum und Seele.
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Die Realität schiebt
den Putzwagen
am Zimmer
vorbei.
Der Gedanken-Alien
ist gelandet:
Habitable Fantasie.
In fester Umlaufbahn
jenseits des Gedanken-
horizonts drückt
Juri Gagarin
die Replaytaste.
Bitte nicht stören.
Zwischen Tag und Traum
spielt meine Seele.