Hi Ylva,
da die ersten beiden Strophen keinerlei Metrik aufweisen, ist es eigentlich Prosa und kein Gedicht. Tränen wie Galaxien...hm, seltsames Bild. Tränen sterben auch nicht. ob Galaxien sterben,. ist fraglich. Eine Seele, die aus Sternen fällt? Vielleicht am Anfang, als sie auf die Erde kam, wenn man das so sehen will, die Seele. Ist sie gefallen. Dann aber ist sie doch eins mit dem zugehörigen Menschen.
Sorry, liebe Ylva, aber da gibt es noch ein paar Baustellen im Text.
LG von Agnet
Wenn mir jemand verklickerte: "Nur solche Texte sind für mich Gedichte, in denen kein e vorkommt", dann erschiene mir dieser poetologische Ansatz recht mühselig, doch ich könnte ihn ob seiner kühnen Originalität durchaus goutieren (aber mir keinesfalls zu eigen machen).
Sollte mir dieser Jemand aber selbige Erkenntnis ohne die subjektivierenden zwei Wörtchen "für mich" präsentieren, dann bliebe mir nur ein bedeutungsvolles Tippen an die Schläfe: Plemplem!
Insofern ergänze ich in Agnets Prämisse, nur solche Text mit definierter Metrik seien Gedichte ein "für mich" und die Welt ist in Ordnung. Als Newton'sches Axiom zur Poetik muss ich diesen Definitionsversuch jedoch vehementesten zurückweisen!
Schon beim "Erlkönig" vom Altmeister oder bei der "Herbstklage" von Eichendorff wünsche ich viel Spaß dabei, ein eindeutiges Metrum zu definieren.
Und einen Klassiker wie Kurt Schwitters' Anna Blume müssten wir dann wohl koppheister aus dem Fundus der Gedichte verstoßen und zur Prosa herabwürdigen. Als Privatpoetologie mag das wie gesagt durchaus originell und akzeptabel sein, aber als allgemeingültiges Verdikt ist das eher... schräg...
Auch bei allen anderen Einschätzungen von Agnetas erkühne ich mich einer völlig abweichenden Meinung (das ist das Schöne an so einem Forum
). Für mich sterben in Gedichten Tränen ganz unbedingt und Galaxien tun das sowohl in Gedichten wie auch in Prosa. Seelen fallen nach meiner Lesart ganz vorzüglich aus Sternen und Baustellen sehe ich in dem schönen Text kaum. Also sufnöse Begeisterung rundum!
Ah nein... einen Vorschlag hätte ich doch: wie wäre es mit Milchstraßen statt Galaxien?
Und dem Gedankenspiel von Em würde ich mich durchaus offen zeigen... warum keine vierte Strophe? Dann kriegen wir mehr Ylva-Poesie. Tut uns nur gut!
LG!
S.