Autor Thema: Die Seiten eines Triebes  (Gelesen 1585 mal)

hans beislschmidt

Re: Die Seiten eines Triebes
« Antwort #15 am: Januar 27, 2021, 20:02:31 »
??? Nö  ;D
Gruß vom Hans
"Lyrik braucht Straßendreck unter den Fingernägeln" (Thomas Kling)

Agneta

  • Gast
Re: Die Seiten eines Triebes
« Antwort #16 am: Januar 27, 2021, 21:41:12 »
 ;Dokaaaay, hans?!

Erich Kykal

Re: Die Seiten eines Triebes
« Antwort #17 am: Januar 27, 2021, 21:48:53 »
Hi Agneta, Hans!

Alttestamentarisch?  ;D Hans, du bist offenbar ein "echter Kerl", das Prinzip der erotischen Unterwürfigkeit, des willenlos "Gef***twerdenwollens", der "läufigen" Anbetung der Erketion ist dir somit völlig fremd, von daher kannst du das Gefühl einer Frau, die ihrem Trieb folgt, gar nicht nachempfinden. (Frag mich jetzt nicht, woher ich das kann - glaub einfach, dass es so ist!  8) ;))

Agneta, die von dir zitierten Zeilen sollen andeuten, dass viele Frauen sich der Zwiespältigkeit bewusst sind, die ihnen eine völlig losgelöste Triebausübung gerade in heutigen Zeiten der Emanzipation auferlegt: einerseits will man als Frau selbstbestimmt, unabhängig und frei leben können, andererseits wird dies von der anatomischen Realität des Geschlechtsaktes und des dem folgenden Triebprinzips ständig unterlaufen.

Nicht alle Frauen sind selbtbewusst genug, um damit offen und souverän umgehen zu können. Viele werden sich somit eher ihrem Triebleben ausgeliefert sehen, das sie - wie ein Fluch aus ihrer Sicht - zum empfangenden Teil "erniedrigt", wenn man es so betrachten will. Dennoch wird ihre Lust um nichts weniger intensiv sein, und das zerreißt sie - es bleiben Sublimierung oder Leugnung, Flucht in intensiven (und praktischerweise lustfeindlichen) Glauben im Kloster (früher) oder (heute) stur-sterile "Karriere" als Macht- und Powerfrau, das rollentechnische "Bodybuilding" für die unsichere Frau, die Schutz und Sicherheit in Äußerlichkeitenen gesellschaftlicher Machtpositionen sucht.

Wenn ich beim erotischen Spiel freiwillig eine devote Rolle einnehme, so kann ich dies aus der gesellschaftlich induzierten selbstbewussten Position des Männlichen (nach der die Knaben meiner Generation zumindest noch teilweise erzogen wurden) viel leichter tun. Aber selbst viele Männer sind so unsicher in ihren Geschlechtsrollen, beziehen so viel ihres Selbstwerts aus einem diesbezüglichen unverzichtbaren Klischeebild, das bloß nie "beschädigt" werden darf, dass sie sich nie frei für eine passive Rolle entscheiden könnten - oder wollen.

Selbst eure Argumentationsketten fesseln euch, ohne dass ihr es merkt: Eure Kritik atmet die heimliche Befürchtung möglicher Entwertung der jeweils eigenen Rolle durch meine Verse, meist noch erweitert auf kulturpolitische Aspekte von geschlechtsinduziertem Überlegenheitsdenken oder Entwertung in der Gesellschaft oder Religion - was, wie mehrfach erkärt, nicht beabsichtigt ist.

LG, eKy
« Letzte Änderung: Januar 27, 2021, 21:50:56 von Erich Kykal »
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

hans beislschmidt

Re: Die Seiten eines Triebes
« Antwort #18 am: Januar 28, 2021, 09:35:27 »
Hi Erich,
Is ja gut ... ich glaub's dir ja.
Da steht einer mit ner Latte ... gut und schön ... und unten kniet die rollige Sie, zittert und stellt göttliche Vergleiche an. Ich schlage vor Den da oben zu kontaktieren, ob es nicht möglich ist das Buch Mose um diesen Passus zu erweitern ... hehe.
Gruß vom Hans
"Lyrik braucht Straßendreck unter den Fingernägeln" (Thomas Kling)

Erich Kykal

Re: Die Seiten eines Triebes
« Antwort #19 am: Januar 28, 2021, 17:38:17 »
 ::)

"Versteif" dich ruhig auf deine bewusst begrenzte Sicht, die mich ins gesellschaftspolitische Sünderwinkerl drängt. Hoffentlich kriegst du keine Schwindelanfälle vom philosophischen Schielen!  ;D

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Agneta

  • Gast
Re: Die Seiten eines Triebes
« Antwort #20 am: Januar 28, 2021, 19:20:29 »
Agneta, die von dir zitierten Zeilen sollen andeuten, dass viele Frauen sich der Zwiespältigkeit bewusst sind, die ihnen eine völlig losgelöste Triebausübung gerade in heutigen Zeiten der Emanzipation auferlegt: einerseits will man als Frau selbstbestimmt, unabhängig und frei leben können, andererseits wird dies von der anatomischen Realität des Geschlechtsaktes und des dem folgenden Triebprinzips ständig unterlaufen.
Nein, das glaube i ch nicht,Erich. Du siehst das zu männlich. ich bin ja nun eine Frau und sollte es wissen ;D
der Grundgedanke Rolle ist schon falsch. Eine Frau, die natürlich zu Sexualität erzogen wurde und sie auch so erfahren hat, als etwas Natürliches, hat keine Probleme, glaub mir.  ;DSie nimmt keine Rolle ein...Sie hat , übrigens ebenso wie ein Mann!! nur dann Probleme , wenn das nicht der Fall ist.
Schmunzeln von Agneta

Erich Kykal

Re: Die Seiten eines Triebes
« Antwort #21 am: Januar 28, 2021, 23:23:24 »
Hi Agneta!

Eine sexuell selbstbewusste Frau wird keinerlei Probleme mit meinem obigen werk haben, weil sie eben mit ebendieser Sexualität souverän umgeht. Die Frau, die in meinem Sonett das Wort ergreift, ist vielleicht nicht ganz so abgeklärt - sie erkennt einen Zwiespalt und leidet darunter.

Ihr seid es, die eine gesellschaftspolitische Botschaft meinerseits hineindeuten, so als müsste ich mit diesem einen LyrIch gleich alle Frauen gemeint haben. Oder eine frauenfeindliche Einstellung, was auch nicht stimmt.
Zum letzten Mal: Ich erinnere an die Überschrift: Die Seiten eines Triebes. Das Basissetting der Geschlechter. Für alle gleich, technisch und anatomisch. Kann jeder letztlich draus machen, wozu er lustig ist. Ich habe das eben so lyrisch umgesetzt. Muss nicht jedem gefallen.
Kannst ja eine eigene Version versuchen, die in deinen Augen realistischer oder politisch korrekter ist, und sie mir dann mit den Worten: "So gehört's gemacht!" unter die Nase reiben.  ;)


Abgesehen von alledem: Keinem scheint aufgefallen zu sein, dass eine - wichtige! - Zeile im ersten Teil lautet: "für die Augenblicke der Erfüllung", was aussagt, dass sie nur im Moment der gelebten Lust so empfindet, wie das Werk beschreibt. Dennoch steht ein rational bleibender Teil ihrer selbst sogar während des Aktes dem kritisch gegenüber: "Ewig wird mich dieser Trieb verdammen". Womit gemeint war: Jedesmal, wenn jener Trieb sein Recht verlangt und sozusagen die Regie übernimmt, also auch nur während des Lusterlebnisses an sich. wie immer sie sich zu allen anderen Zeiten verhält, darf sich jeder Leser gern selbst ausmalen.

LG, eKy
« Letzte Änderung: Januar 29, 2021, 13:54:40 von Erich Kykal »
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.