Autor Thema: liebe in den zeiten der cholera  (Gelesen 725 mal)

Sufnus

liebe in den zeiten der cholera
« am: Januar 14, 2021, 16:28:49 »
liebe in den zeiten der cholera

beim aussterben kommt man sich näher
jeder kuss ein chicxulubschmatzen
deine hand halten darling und die kinder
mit zukunft bezahlen

Agneta

  • Gast
Re: liebe in den zeiten der cholera
« Antwort #1 am: Januar 27, 2021, 12:26:08 »
den ersten Satz finde ich gut, den Rest verstehe ich nicht, Sufnus... Warum sollte man die #Kinder bezahlen müssen, für was auch immer? LG von Agneta

Erich Kykal

Re: liebe in den zeiten der cholera
« Antwort #2 am: Januar 27, 2021, 12:58:45 »
Hi Suf!

Heißt der originale Romantitel nicht "Liebe in Zeiten der Cholers", also ohne indirekten Artikel?

Den Manierismus mit behauptet künstlerischem Flair des Weglassens von Satzzeichen und Alles-klein-Schreibung kann ich nicht unterstützen. Das nervt nur unsäglich ...

Für goolge-faule User wäre eine Erklärung schön gewesen, worum es sich bei dem sog. "Chicxulubschmatzen" überhaupt handelt - ich muss gestehen, ich habe keinen Dunst.

Und Agnetas Frage bezüglich der - sicherlich hochinteressanten und wohlklingenden, aber doch schwer verständlichen - letzten Phrase möchte ich mich anschließen: Was genau soll das Bild aussagen, und passt die Formulierung so in ein logisch-kongruentes Bild?

Rein instinktiv neige ich zur Deutung, dass Zukunft (vor allem für die Kinder) etwas ist, was man aufbauen und absichern sollte. Wenn man sie allerdings verschleudert wie im besagten Bild, indem man nämliche Kinder sozusagen metaphorisch damit bezahlt (wofür auch immer), diese Zukunft also zu früh Unmündigen überantwortet, sagt das aus, dass sie den Ausgebenden nichts (mehr) wert ist, denn die Kinder, diese unreifen Seelchen, werden sie eher kurzfristig vergeuden und verjuxen - also ein Bild, das aussagt, dass diese Gesellschaft sich selbst verzehrt. Was passend ist, da sie offenbar ohnehin keine Zukunft für sich und ihre Kinder sieht, die irgendwie lebenswert wäre.

Magda Göbbels dachte so, als sie ihre 7 Kinder vergiftete, weil sie den Gedanken nicht ertragen konnte, dass sie in einer nicht nationalsozialistischen Welt aufwachsen müssten, die sie natürlich für die reinste, perfekteste und allerbeste von allen hielt, bis hin zum absoluten Eigentums- und Verfügungsrecht an dem von ihr gezeugten Leben! Was für eine selbstverliebte, selbstgefällige, egomanische, arrogante, kleingeistige, blindwütig fanatische Arschlochfrau ...

Okay, ein extremes Beispiel, aber so in etwa erscheint mir der Grundgedanke von Leuten, die für sich - und die eigenen Kinder gleich mit - keine erträgliche Zukunft behaupten. Ein Trugschluss, einem allzu schmalen Geist geboren, der die Welt nur durch ein winziges Fenster wahrnimmt und sich dennoch das Recht herausnimmt, für alle anderen unter seiner Verfügungsgewalt mitzubestimmen, bis hin zum Recht auf Selbstverwirklichung und nacktem Leben der eigenen Brut! Was für ... - na, wissen wir schon.

Liege ich da richtig oder sollte etwas ganz anderes andeuten? Schließlich wurde es unter "Rosen und Romantik" eingeordnet ...

LG, eKy
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