Wir gaben uns ein dauerndes Versprechen,
in Liebe miteinander alt zu werden,
nach jedem Höhenfluge uns zu erden
in einem Bund, den keine Jahre brechen.
Wir trugen uns durch mancherlei Bedenken,
dass man sich eines Tages nicht mehr fände,
und reichten doch darüber uns die Hände,
uns immer Trost und Zuversicht zu schenken.
Wir blieben treu und aneinander haften,
und wuchsen in die Liebe, die wir hegten,
und wurden eins im Umgang, den wir pflegten
und in den Räumen, die wir uns verschafften.
Es war ein gutes Leben, das wir führten,
da wir behutsam durch der Jahre Wandeln
uns immer neu zu schaffen und verhandeln
erlernten, wo den andern wir berührten.
Nun bist du, mein Gefährte, mir entglitten.
Du hast dich still an jenen Ort getragen,
der mir verschlossen bleibt, um dir zu sagen,
wie sehr ich dich vermisse! Keine Bitten
erlösen uns von traurigen Verlusten,
die wir zurück in diesem Leben bleiben
und Worte über einen Menschen schreiben,
den wir am Ende doch verlieren mussten.
Jedoch: die Liebe lebt und wird uns tragen,
wird in Erinnerung lebendig dauern,
und über aller Trauer dunkle Mauern
in allem wirken, was wir weitersagen.
Sie wird aus steten Atemzügen raunen,
die tiefer nun, lebendiger erscheinen,
als würde sie mit allem uns vereinen,
und stiller Demut Glanz mit jedem Staunen.
Das Leben gab's, das Leben hat's genommen,
und es war wohlgetan in jedem Falle.
Die Zeit vergeht, und irgendwann sind alle
an irgendetwas endlich angekommen.
Wer mag schon deuten, was das Leben gründet,
und welcher Sinn wohl hinter allem steht.
Der Tropfen, der dem Teich verloren geht,
ist jener, der in Ozeane mündet.