Autor Thema: Das schmerzende Mädchen  (Gelesen 1490 mal)

wolfmozart

Das schmerzende Mädchen
« am: Oktober 16, 2020, 19:53:09 »
Schmerz an Deiner Seele nagt
Manchmal bist Du recht verzagt
Doch kein Wesen Deines fragt
Was Dein schweres Herz so plagt

Oft sitzt Du bei Menschen fröhlich
Sie sind glücklich, sie sind selich
Doch kein Wesen fragt Dich ehrlich
Warum ist Dein Weg so schwerlich -

Und für einen Augenblick
Hast auch Du ein schönes Glück
Freust Dich ehrlich, lachst ein Stück
Doch dann kommt der Ernst zurück

Wenn die Menschheit Freude frisst
Sich vor Glücksein ganz vergisst:
Bleibe Du nur, was Du bist
Da es ganz Dein Wesen ist.

a.c.larin

Re: Das schmerzende Mädchen
« Antwort #1 am: Oktober 17, 2020, 06:30:21 »
hallo wolfmozart,

dein Gedicht hat leider einige sprachliche Mängel. Das fängt schon beim Titel an:

Das schmerzende Mädchen?
Es gibt schmerzende Zähne, schmerzende Gliedmaßen - aber ein schmerzendes Mädchen gibts nicht. Es kann nur ein schmerzbehaftetes Mädchen oder ein Schmerz bereitendes Mädchen sein....

"selich" schreibt man so: selig (auch wenn man beim Sprechen eher "ch" hört)

Ein Weg ist beschwerlich.
"schwerlich" würde man so verwenden:
Ich kann schwerlich (kaum) glauben, dass es wahr ist.

"schönes Glück" kingt ein bissl unbeholfen - gibts denn auch ein "hässliches Glück"?

Wie geht, bitte, "Freude fressen"?
Auch für diesen Ausdruck solltest du nach etwas Besserem suchen.

"Glück sein"? - ich denke, du meintest "Glücklichsein" ....

Ich hoffe, du bist nicht böse über die harsche Kritik - aber die Grundidee ist nicht so schlecht, es lohnt sich , sie weiter zu entwickeln!😉

LG, Larin
« Letzte Änderung: Oktober 17, 2020, 06:33:52 von a.c.larin »

Agneta

  • Gast
Re: Das schmerzende Mädchen
« Antwort #2 am: Oktober 24, 2020, 18:50:02 »
bei sich selbst bleiben, auch den eigenen Schmerz tragen als ein Stück vom Selbst, das lese ich hiuer aus deinen Zeilen, lieber Wolf.
larin hat schon einige Tipps gegeben. denen schließe ich mich an.
LG von Agneta

Sufnus

Re: Das schmerzende Mädchen
« Antwort #3 am: Oktober 27, 2020, 17:20:06 »
Ich schließe mich der Unüberzeugtheit meiner Vorrednerinnnen an - das Gedicht wirkt für mich ganz schön hingeschludert, Du kannst das wirklich sehr sehr viel besser! :)
Eigentlich gefallen mir nur zwei Formulierungen (die ausgerechnet Larin kritisiert hat), nämlich "schmerzendes Mädchen" und "wenn die Menschheit Freude frisst". Das sind natürlich - da hat Larin völlig recht - sprachliche Frontalcrashs, aber solche von der originellen Sorte, mit denen man etwas anfangen könnte. Das ginge dann aber eindeutig eher in Richtung einer sprachexperimentellen Lyrik... vielleicht borge ich mir die zwei Wendungen einmal aus, wenn Dich das nicht stört?
Also unterm Strich irgendwie auch kein Fan von dem Gedicht - aber das sieht beim nächsten Mal vielleicht schon wieder ganz anders aus und die Geschmäcker sind ja nun auch zum Glück verschieden. :) (uh... da kommt mir noch eine Gedichtidee… also auf alle Fälle war Dein Gedicht doch sehr inspirierend... aber heut bring ich nix mehr zu Tastatur)
LG!
S.

wolfmozart

Re: Das schmerzende Mädchen
« Antwort #4 am: Dezember 06, 2020, 21:13:25 »
Hallo ihr drei,

Dank für eure Rezensionen.

a.c.larin: Du hast dir viel Mühe gegeben mit der Analyse meiner Formulierungen. Ich behalte mir vor, die Worte und Formulierungen in meinen Werken abzuändern wie ich sie brauche. Das wirkt natürlich mehr oder weniger befremdlich und daher iritierend. Mit dem muss man rechnen.

Sufnus, ich schätz dich als treuen und regelmäßigen Rezensenten meiner Werke. Ich würde dich aber ersuchen, bei deiner Wortwahl etwas feinfühliger zu werden.
Ausdrücke wie "hingeschludert" und "banal" (Hell und dunkel) entwerten für mein Empfinden auf unsachliche Art und Weise eher ein Gedicht.

L.G. wolfmozart

Sufnus

Re: Das schmerzende Mädchen
« Antwort #5 am: Dezember 07, 2020, 12:29:05 »
Lieber wolf!
Wie schön, Dich wieder auf der Blumenwiese anzutreffen - ich hoffe, es geht Dir gut! :)
Ich freue mich wirklich immer, neue Beiträge von Dir hier zu lesen - aber nicht immer gefallen mir die Beiträge besonders gut. Dann gehört es sich auch, das ehrlich zum Ausdruck zu bringen. Natürlich sollte man sich bemühen, neben dem Schiefen oder nicht Wohlgeratenen auch das Positive aufzuspüren, aber reines Geschleime bringt ja niemanden weiter.
Vielleicht waren meine letzten beiden Kritiken, die hier, weiter oben, nachzulesende Anmerkung zu Deinem Gedicht über das schmerzende Mädchen und die andernorts stehende zu Deinem Gedicht Hell und dunkel, in der Form für Dich verletzend - das tut mir dann wirklich Leid, denn aus Verletzungen entsteht kaum etwas Gutes. Ich werde die Form meiner Aussagen noch einmal einer Prüfung unterziehen. Inhaltlich kann ich leider nichts ändern - beide Beiträge waren, unabhängig von Geschmacksfragen, objektiv nicht besonders ansprechend. Das Echo war ja auch einhellig unbegeistert. Und in beiden Fällen habe ich mich übrigens auch bemüht, Positives mit anzumerken!
In dem Zusammenhang fiel mir schon des öfteren auf, dass Du auf Verbesserungsvorschläge oder kritische Anmerkungen inhaltlich so gut wie nie eingehst. Du beantwortest solche Hinweise zwar, aber ohne die Argumentation des Gegenüber nachzuvollziehen. So wie Du hier im Beispiel zu Larins detaillierten Hinweisen auf sprachliche Fehler nur schreibst, dass Du Dir eben "vorbehältst" so zu formulieren, wie Du das eben "brauchst". Das finde ich für eine Diskurs ein bisschen dürftig. Warum "brauchst" Du denn eine falsche Schreibweise wie "selich"? Niemand ist in einem Gedicht zu korrekter Orthographie verpflichtet: Es gibt ein schönes Gedicht von F. W. Bernstein mit dem Titel "Weinaxtag"; dieses anspielungsreiche Gedicht ist auf lyrikline per google zu finden und die Lektüre lohnt sich sehr. Bei diesem Werk lässt sich schon ganz gut nachvollziehen, warum mehrfach eine aberrante Schreibweise verwendet wurde. In Deinem Fall sehe ich das nicht, und Du verweigerst Larin einen Dialog. Schade, da sie sich recht viel Mühe mit Deinen Zeilen gemacht hat.
Viele Deiner Gedicht hier sind ganz unkommentiert geblieben. Das hat vielleicht auch etwas damit zu tun, dass Du auf Argumente inhaltlich kaum eingehst. Das würde ich mal überdenken.
LG!
S.

wolfmozart

Re: Das schmerzende Mädchen
« Antwort #6 am: Dezember 24, 2020, 20:51:00 »
Sei es wie's sei Sufnus.
Fakt ist: Ich invstiere viel Zeit und Energie um regelmäßig auf der Wiese möglichst hochwertige Lyrik für den interessierten Leser bereitzustellen.
Ich machs gern, erwart aber dafür bei den Kommentaren unabhängig vom Inhalt ein Minimum an gutem und fairem Ton.
Sollte das für dich ein Prolem sein solltest du dir errnthaft überlegen ob du weiterhin meine Gedichte lesen willst.

wolfmozart

Sufnus

Re: Das schmerzende Mädchen
« Antwort #7 am: Dezember 25, 2020, 16:24:11 »
Fakt ist: Ich invstiere viel Zeit und Energie um regelmäßig auf der Wiese möglichst hochwertige Lyrik für den interessierten Leser bereitzustellen.

Auf der Wiese ging es immer schon um ehrliches Feedback zu den hier eingestellten Werken. Cypi konnte sich in mitreißender und völlig neidfreier Weise für die Werke anderer Poeten begeistern, doch ebenso verfügte sie über einen scharfen Blick für missglückte Versuche.

Das "schmerzende Mädchen" ist leider ein Beispiel für einen völlig missglückten Text, der durch sein schräges Geschwurbel unfreiwillig komisch ist. Dies ist ein warnendes Lehrbeispiel für jeden Schreiber (inkl. den Schreiber dieses Kommentars), dass Selbstüberschätzung zu furchtbaren Stil-Entgleisungen führen kann.

Wenn im Kontext dieser verqueren Formulierungen vom Autor der Begriff "hochwertige Lyrik" verwendet wird, muss die Fähigkeit zur Selbstreflexion mit einem dicken Fragezeichen versehen werden. Das ist, wie gesagt, eine Warnung an jeden Lyrikadepten. Ich werds mir auch hinter die Ohren schreiben!

LG!
S.

Erich Kykal

Re: Das schmerzende Mädchen
« Antwort #8 am: Dezember 25, 2020, 17:58:54 »
Hi WM, Suf!

Fairerweise muss man richtigstellen, dass WM in seinem Kommi nicht behauptet hat, seine Lyrik SEI hochwertig, sondern von seinem Bemühen sprach, MÖGLICHST hochwertige Lyrik anheimzustellen. Das ist inhaltlich betrachtet ein beträchtlicher Unterschied und relatviert Suf's Behauptung, hier gefalle sich jemand möglicherweise in völlig verstiegener Hybris, eindeutig.

Man sollte die Sprache stets als das exakte Instrument, das sie sein sollte, benutzen wie auch erkennen.

In diesem Sinne muss ich ehrlicherweise aber, was das obige Werk angeht, auch Suf beipflichten: Es ist nicht gelungen.

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Sufnus

Re: Das schmerzende Mädchen
« Antwort #9 am: Dezember 25, 2020, 19:37:15 »
Hi eKy! :)
Du zitierst nur halb richtig: Unser WM hat mitnichten von Bemühen gesprochen, wohl aber von möglichst hochwertiger Lyrik, dies dann aber noch verstärkt um ein regelmäßig. Bei sehr viel gutem Willen kann man aufgrund des "möglichst" eine gewisse Relativierung der Aussage konstatieren, aber - dem Rechnung tragend - habe ich in Bezug auf die Selbstreflexion auch nur von "einem dicken Fragezeichen", also Zweifel, gesprochen.
Wenn jemand z. B. schriebe, "ich treffe regelmäßig möglichst korrekte Aussagen wie 1+1=3", dann wäre eine irritierte Rückfrage, ob hier wohl eine Veräppelung am Start ist, auch angebracht. ;)
Hätte WM das "möglichst" weggelassen, hätte ich keinen Zweifel in Form des Fragezeichens angemeldet, sondern ihm die Fähigkeit, die Qualität seines Textes einzuschätzen, mit Ausrufezeichen abgesprochen.
LG!
S.