Hi Hans!
Hier liegst du mal daneben - ich dachte an die unagenehme Art Macho: den kontrollsüchtigen Pascha, den brutalen Haustyrann, den selbstverliebten Womanizer, der nur ausnutzt, dressiert und dann wegwirft ...
Man darf nie verwechseln: Was beim erotischen Spiel eine regulierte Übereinkunft für ein Rollenspiel zu beiderseitgem Gewinn und/oder Vergnügen ist, wird im "echten" Leben zu einer seelischen Vergewaltigung eines wehrlosen, ausgelieferten Partners, der zu spät erkennt, worauf - und mit wem! - er sich eingelassen hat, und dem charakterlich einfach die Mittel fehlen, sich loszureißen oder adäquat zur Wehr zu setzen.
Ich habe selbst mal - als kurzzeitiger Gast bei ihnen - so eine Beziehung aufgezwungener Abhängigkeit erlebt: Er, der diktatorische "Führer" seiner Familie, cholerisch und leicht über die niedrige Hemmschwelle zu schubsen, kommandierte Frau und Ziehsohn (so ca. 14) laut und demütigend herum, ließ sich bedienen und schimpfte sofort los, wenn ihm was nur ein wenig nicht passte. Und so ein wutgetriebener Vortrag konnte schon mal eine Stunde dauern und gipfelte meist in Ohrfeigen. Die beiden gingen ständig geduckt und sagten nie eigenständig auch nur ein Wort.
Er schien das für sein selbstverständliches Recht zu halten, sich so zu benehmen, als würde er glauben, dass das jeder als Mann in Beziehungen so tun würde, deshalb hielt er sich auch vor dem Gast nie auch nur ansatzweise zurück - eher schien er sich daran aufzublasen, dass seine "Sklaven" so gut funktionierten und er mich "beeindruckte", wie er wohl glaubte. Ich absentierte mich baldmöglichst, aber ich habe diese Szenen bis heute nicht vergessen. Das waren entrechtete, getretene, kleingemachte Opfer, keine willigen Teilnehmer an einer erotisch induzierten Vorstellung!
Gegen solche "Machos" muss man anschreiben, wie, wo und wann nur immer möglich!
Ich hätte intervenieren können, aber ich habe leider die folgende Erfahrung gemacht: Man kriegt eher Prügel, als Einsicht zu verbreiten, und die "Gefangenen" sind so eingeschüchtert und ihre Machtlosigkeit gewohnt, dass sie eher für ihren Peiniger Partei ergreifen als sich auf die Seite eines "Retters" zu stellen. Zumindest bleiben sie passiv, als wagten sie nicht, die Gelegenheit zu nutzen, als hätten sie verlernt, ein anderes Leben zu führen als dieses total fremdbestimmte. Oder sie trauen sich kein eigenstängiges Leben mehr zu (oder haben es nie getan), sind emotional und psychisch tatsächlich abhängig von so einem Gewaltmenschen.
Sie wieder an ein anderes Dasein heranzuführen, ist oft ein langer, schmerzvoller Prozess mit vielen Rückschlägen.
LG, eKy