Autor Thema: Bezüglich der langen Unkommentiertheit vieler meiner Werke  (Gelesen 4892 mal)

Erich Kykal

Ich weiß es wirklich nicht, wofür ich hier noch schreibe!
Mein Dichten sieht sich kaum noch jemand an.
Man fleht mich an, dass ich im Forum bleibe,
doch ignoriert geflissentlich mein Schaffen dann.

Wozu sich noch um Werke anderer bemühen,
wenn meine kommentarlos übrigbleiben?
Wozu für andrer Lyrik wortreich glühen,
wenn jene kaum sich noch an meiner reiben?

Ich weiß es wirklich nicht, warum ich hier noch dichte!
Bei vielen lass ich kaum ein Thema aus
und übe selbst mich dunkelnd im Verzichte -
gerechter Lohn erwächst mir scheinbar kaum daraus.

Wozu sich noch zu höherem Verdienst erraffen,
wenn unbemerkt das hehre Wort verlischt?
Ist nicht der Grund, aus dem wir alle schaffen,
dass unser Singen sich mit dem von andern mischt?

Ich weiß es wirklich nicht, weshalb ich hier noch hoffe!
Man webt einander gern ein warmes Kleid
der Anerkennung, auch aus meinem Stoffe,
doch lässt mich unbedeckt zurück in nacktem Neid.
« Letzte Änderung: August 08, 2020, 10:50:29 von Erich Kykal »
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

gummibaum

Re: Bezüglich der langen Unkommentiertheit vieler meiner Werke
« Antwort #1 am: August 26, 2020, 21:49:56 »
Deine Enttäuschung über mangelnde Resonanz verstehe ich gut, lieber Erich, aber es muss nicht Desinteresse oder Undank sein.

Viele Dichter haben auch andere Aufgaben (Familie usw.), denen sie sich stellen müssen und die ihre Kreativität verbrauchen, und in in diesem Forum, das nur wenige aktive User hat, hast du berechtigterweise stets mehr Kommentare als andere bekommen.       

Sehr gern gelesen.
LG g

Erich Kykal

Re: Bezüglich der langen Unkommentiertheit vieler meiner Werke
« Antwort #2 am: August 26, 2020, 22:09:22 »
Hi Gum!

Ich weiß, ich weiß, aber leider bin ich gierig nach Bestätigung und Echo - so als hätte ich Angst, ohne diese gar nicht so recht zu existieren. Dieses Forum ist mein einziges Fenster zur Welt. Familie habe ich keine mehr (zumindest keine, mit der ich noch kommunizierte), und abseits dieses Forums gibt es nichts mehr, seit ich im März wegen Corona freigestellt wurde.
Umso gewichtiger die Reaktionen hier, und wenn Werke lang keine oder gar über Wochen oder Monate gar keine Reaktionen sammeln, komme ich relativ schnell in den labilen Bereich - als wäre ich süchtig nach dieser Form der Selbstbestätigung. Vor allem, wenn ich Tag für Tag kommentiere, aber gefühlt ewig lang nichts zurückkommt. Manche unbeantwortete Themen von mir sind schon ganz runter und dann eine Seite weitergerutscht - wer schaut dort schon nach?

Deshalb auch habe ich gestern - im Scherz - ein altes Thema von mir selbst beantwortet, aber so gestaltet, als antwortete mir ein unverwandter Doppelgänger, der Mitleid mit mir hat und sich meiner verschmähten Werke annimmt. Kam nicht gut an. Ich buche es unter "Lektion in Sachen akzeptables Sozialverhalten".

LG, eKy
« Letzte Änderung: Oktober 04, 2020, 13:12:53 von Erich Kykal »
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

a.c.larin

Re: Bezüglich der langen Unkommentiertheit vieler meiner Werke
« Antwort #3 am: September 07, 2020, 17:01:17 »
Lieber Erich!

Das , was du in gereimter Form in die Welt ruftst, kennen doch viele: Einsamkeit!

Der Mensch ist ein soziales Tier, von Anbeginn seines Lebens auf ein Du ausgerichtet. Und auch, wenn uns dann dieses Du im späteren Leben hart zu kiefeln gibt:
Wer nur noch im eigenn Saft schmort, wird verrrückt!
Daher ist Einzelhaft die schlimmste Strafe , die es gibt. Unser Gehirn braucht Anregung: Kratzbäume, Reibebäume, Funkenflug......


Jetzt ist das mit dem (künstlerischen) Flugfunken aber so:  Mal fliegt er, mal nicht. 
Oder, um es Wienerisch zu formulieren: Wann der Herrgott, ned will, nutzt des gar nix!

(Womit ich dir schon die erste Vorlage geliefert habe, denn mit dem "Herrgott"  - oder was auch immer dafür gehalten wird, hast dus ja nicht so. (Zwinkersmily)

Dass in den Foren nicht mehr viel los wird, hat also einen ganz simplen Grund: Manches hat sich totgelaufen.
Das ist der eine Grund.
Der andere ist: Die Mitglieder werden älter. Man wird dabei weder frischer noch gesünder - und traurigerweise haben uns auch einige, die uns leib und teuer waren, schon verlassen.

Und dann war da noch dieses Corona  - ich denke , das hat uns alle eine gewisse Schockstarre verpasst, aus der wir uns erst langsam lösen.

Ich kann also deinen Ärger übers Ungehört- Verhallen gut nachvollziehen, bin dir andererseits sehr zu Dank verpflichtet,  dass du ihn nur in gereimter Form herauslässt.
( da haben andere Einzelgänger schon Schlimmeres angestellt)

Nebenbei bemerkt: Jeder von uns verhallt (mehr oder weniger ) ungehört. Manchmal hält man die Hand auf - und kriegt nichts zurück.
Das ist eine große narzisstische Kränkung. der man nicht entgehen kann.

Vielleicht muss man sich damit abfinden, dass man auch nur ein einfaches Würstchen ist?
Kein Schmetterling, den zufällig die Katz erwischt, macht so ein Theater um sich selbst. Nur der Mensch tut es.
Je weniger er seine Würstchennatur wahrhaben will, desto mehr.
Besonders die Politik bietet dafür ein breites Podium.

Daher: Willkommen  unter den Menschen , lieber Erich.
Und auch, wenn man an dieser seltsamen Spezies schier verrückt werden möchte: Man ist nicht dazu verpflichtet!
es gilt, trotz alledem: CaRPE DIEM1


Alles Liebe,
larin


PS: Ich hab ein Freijahr.
Wir hören uns!

Erich Kykal

Re: Bezüglich der langen Unkommentiertheit vieler meiner Werke
« Antwort #4 am: September 08, 2020, 02:18:54 »
Hi, liebe larin!

Gratuliere zum Freijahr! Ich war heuer das 2. Semester wegen meiner "Vorerkrankungen" freigestellt - die längsten Sommerferien meines Lebens!  ;D

Danke für deine höchst philosophische Antwort auf mein kleines Frustgedicht!  :) War mir alles natürlich schon durchaus klar, aber manchmal muss es eben raus, das kleine gekränkte Männchen in uns, das so gerne mit dem Fuß aufstampft ...

Und ja: Mit einem Gott hat dieses Universum nichts zu tun, sonst sähe es anders aus!  >:D ::)

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

a.c.larin

Re: Bezüglich der langen Unkommentiertheit vieler meiner Werke
« Antwort #5 am: September 19, 2020, 07:40:38 »
Hähä Erich,
das alte Thema: Gott und die Welt!

Doch ich wills jetzt genau wissen:
Wie müsste denn die Welt - deiner Meinung nach- aussehen, wenns Gott gäbe?

Ich harre gespannt!🤗
Lg, larin

Erich Kykal

Re: Bezüglich der langen Unkommentiertheit vieler meiner Werke
« Antwort #6 am: September 19, 2020, 18:41:29 »
Hi larin!

Eine Welt mit freier Wahl, wie unsere, aber in bestimmten Grenzen. Daher darf es durchaus Arschlöcher und Schurken geben, und die Guten müssen sich wie bisher selbst ihrer zu erwehren lernen, aber gewisse Nogos wären in Stein gemeißelt:

Keine alles verschlingenden Kriege für Ideen oder Macht. Keine Hungernden. Keine rechtlose Armut. Medizinische Versorung für alle Menschen als Grundrecht. Keine toten Kinder! Bildungsfreiheit. Keine Kirchen, Tempel, Synagogen, Moscheen, Pagoden, Bethäuser, oder wo sonst sich die Beschränkten zusammenrotten, um ihre Bedürftigkeit nach Hybris, Unterwerfung und Hingabe  abzufeiern! Mein Gott hätte derlei nicht nötig. 

Die Details würden hier zu weit führen ... - Aber ich denke, du kannst meine Vorstellung in Grundzügen erfassen.

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

a.c.larin

Re: Bezüglich der langen Unkommentiertheit vieler meiner Werke
« Antwort #7 am: September 19, 2020, 20:35:40 »
Hi Erich,

klingt teilweise  sympathisch, deine "göttliche Welt" ,ohne Armut und tote Kinder - aber wozu sind da Schurken eingebaut?  (noch dazu mit "freier Wahl "?🤤)
Was denkst du werden die dann tun?

Eben . Genau dasselbe wie heut. Das Problem IST die freie Wahl, die Entscheidung zu nützen oder zu schaden. Zu tun oder zu lassen.

Deine Welt wäre also "nur" naturkatastrophen - und bethausbereinigt. Die frei wählenden Zündler würden genauso zündeln wie jetzt.
Kriege , Hunger und Armut als Folgewirkung.

Oder wie werden da die Schurken in Schach gehalten?

Vor allem denke ich: Die Welt in schwarz-weiß/ gut- böse einzuteilen wird nicht so einfach sein, denn die Übergänge sind fließend.

Danke aber fürs hypothetische Bebildern deiner besseren Welt.
Wir werden unseren Idealen sowieso immer hinterherhinken....

LG,larin





hans beislschmidt

Re: Bezüglich der langen Unkommentiertheit vieler meiner Werke
« Antwort #8 am: Oktober 04, 2020, 11:28:45 »
Hi Erich,
Ich möchte mich Larin anschließen, die ganz tief in die psychologische Kiste gegriffen hat. Und um wienerisch zu bleiben, sage ich "Ich will, dass es das alles gibt, was es gibt". Dass ein Forum nichts für Chart Stürmer ist, mag dich trösten. Wo sollte man schreiben, wenn nicht hier in diesem kleinen Forum? Ich mag diese klugen Menschen hier, auch wenn die Meinungen oft unterschiedlich sind. Gruß aus dem schönen Bliesgau vom Hans
"Lyrik braucht Straßendreck unter den Fingernägeln" (Thomas Kling)

a.c.larin

Re: Bezüglich der langen Unkommentiertheit vieler meiner Werke
« Antwort #9 am: Oktober 04, 2020, 11:48:30 »
und um den erich ein bissl  zu necken, füge ich (biblisch) hinzu

"ihe seid das salz der erde".

die saat der guten gedanken kann auch im kleinen, kaum beachteten raum gedeihen.

genau genommen sind es immer die kleinen räume, die das überdauern ermöglicht haben, die unzähligen, steten kleinen tropfen, die den stein aushöhlen und die vielen kleinen sandkörner, die den strand ausmachen.

jede stimme zählt. und jeder mensch zählt - und das , was ich mit ihm oder für ihn tue.
es macht einen kleinen unterschied.

auf den sollten wir achten.
das paradies hätten wir dann gar nicht mehr nötig - weder hier noch anderswo.

lg, larin
« Letzte Änderung: Oktober 04, 2020, 11:50:26 von a.c.larin »

Erich Kykal

Re: Bezüglich der langen Unkommentiertheit vieler meiner Werke
« Antwort #10 am: Oktober 04, 2020, 13:21:42 »
Hi larin, hans!

Schurken müssen sein, denn sonst könnte ICH ja kein Teil dieser Welt sein ...  ;) >:D

Salz der Erde, soso ... - schon klar, ohne Salz kein Leben, aber die Dosis macht das Gift! Mit zuviel Salz nämlich: Auch kein Leben, siehe Salzwüste ...

Eine Welt ohne Schurken wäre unerträglich langweilig, denn der menschliche Geist braucht Herausforderungen und Anstoß. Ohne versanden wir in vegetativer Gleichgültigkeit und lassen uns treiben - ich spreche aus Erfahrung! Nein, wir brauchen Selbsterziehung und Reifung an der Welt, wenn wir selbst die Schurken sind, und Herausforderung, wenn wir jene sind, die gegen nämliche vorgehen - und interessanterweise genügen dazu schon 2 Menschen!  ;) Und die Rollen können jederzeit wechseln, je nach diskutiertem Aspekt oder Thema! Ja, zuweilen liegen wir sogar mit uns selbst im Krieg!

"Nur" Sandkorn am Strand? Langweilig! Ich warte immer auf die nächste Flut, die mich bewegt ...

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

a.c.larin

Re: Bezüglich der langen Unkommentiertheit vieler meiner Werke
« Antwort #11 am: Oktober 04, 2020, 14:10:36 »
hallo schurk-erich, 😉

also so denkst du dir die welt!
die schurkerei  als dramaturgischer kunstgriff für die gelangweilten - "damit ma ned fad wird".....
oh diese künstlerseelen!

na, wenn der liebe gott sich das auch so denkt wie du, dann wissen wir ja, warum die welt so aussieht, wie sie aussieht... >:D

jawoll - salz bitte nur in kleinen mengen, da bin ich ganz bei dir.
warst eigentlich du es , der  da über "nur wenige kommentare" gemosert hat? etwa gar in DIESEM faden?? na geh!
salz, lieber erich , es ist salz - davon kriegt man nur gaaanz  wenig , in kleinen dosen.....😉

naja - die herausforderung, sich an schurken zu bewähren; entspricht nicht so ganz meinem geschmack....
da ich der wurzelsünde der trägheit fröne, komme ich auch ganz gut ohne solche "herausforderungen" zurecht.

was hast du denn gegen sandkörner? das sind weit gereiste steine! und sicher die, die sich am meisten an anderen geschliffen haben 😉
na, wenn du lieber auf rollsplit liegst beim baden....
der eignet sich allerdings vortrefflich, um mit sich selber im krieg zu sein!  😂

die sonne scheint gerade - da werd ich mich jetzt lieber selber bewegen!

lg, larin

Erich Kykal

Re: Bezüglich der langen Unkommentiertheit vieler meiner Werke
« Antwort #12 am: Oktober 04, 2020, 19:52:26 »
Hi larin!

Du bist noch nicht ganz im großen Bild!  ;) >:D

Schurken - das sind wir alle, mal mehr, mal weniger, meist, ohne es selbst zu wollen oder zu wissen. Selten bewusst, und nur dann sind wir wirklich böse.

Aber in einer Welt, in der so viele Ansichten, Gedanken, Lebensphilosophien und Interessen ständig unreguliert kollidieren, passiert es zwangsläufig, dass man, so gut man es selbst meinen mag, in anderer Augen als Schurke dasteht, bloß weil man eine andere Meinung vertritt. Man selbst mag sie gerecht und fair finden - aber das trifft auf jene, die die Welt anders betrachten, eben nicht zu: Für sie bist du das personifizierte Böse!

Leider haben sich die politischen wie sozialen Gräben in Europa, wenn nicht weltweit, in den letzten Jahren vertieft, es wird polarisiert, polemisiert, Populismus und Meinungsmanipulation, Fake Facts usw.. - all das untergräbt die allgemeine Fähigkeit zu Toleranz, Verständnis, der Willigkeit, die Welt auch mal durch anderer Augen zu betrachten. Nein, nur man selbst hat Recht, die eigene Partei, Kultur, Rasse, der eigene Gott ... - und wer's nicht begreift, ist ein Feind, der bis auf's Blut bekämpft werden muss! Die Sichtweise der Extremisten greift um sich - tilge alle Andersdenkenden, dann erzählt dir keiner, dass du irrst!

So sind wir Gerechte und Schurken immer in Personalunion, und nur unser Zugehörigkeitsempfinden zu bestimmten "Blöcken" der Denkungsart definiert, was wir wem sind. Selbst bei den Gerechten ist das nicht so ganz klar bestimmt! Im Koran steht zB, dass man als Strenggläubiger durchaus lügen und betrügen, ja sogar töten darf: Vorausgesetzt, man tut es Ungläubigen an! Um den Islam zu befördern, ist man sozusagen sogar aufgefordert, sich schurkisch zu verhalten - so lang es seiner Verbreitung nutzt! Und dann ist es natürlich nicht schurkisch - sondern gottergeben. Ach, ist es nicht schön, ein so wunderbar begrenztes Bewusstsein zu haben, dass man die Perversion darin, den schleifenden, kreischenden Widerspruch nicht bemerkt ... ?

Aus dieser unserer Begrenztheit heraus wird es immer Schurken geben - und geben müssen, selbst falls es niemanden mehr gäbe, der bewusst Böses tun will ...  ::) :o

LG, eKy
« Letzte Änderung: August 02, 2022, 11:42:44 von Erich Kykal »
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Grüngold

Re: Bezüglich der langen Unkommentiertheit vieler meiner Werke
« Antwort #13 am: Dezember 15, 2020, 10:14:19 »
Ich weiß es wirklich nicht, wofür ich hier noch schreibe!
Mein Dichten sieht sich kaum noch jemand an.
Man fleht mich an, dass ich im Forum bleibe,
doch ignoriert geflissentlich mein Schaffen dann.

Wozu sich noch um Werke anderer bemühen,
wenn meine kommentarlos übrigbleiben?
Wozu für andrer Lyrik wortreich glühen,
wenn jene kaum sich noch an meiner reiben?

Ich weiß es wirklich nicht, warum ich hier noch dichte!
Bei vielen lass ich kaum ein Thema aus
und übe selbst mich dunkelnd im Verzichte -
gerechter Lohn erwächst mir scheinbar kaum daraus.

Wozu sich noch zu höherem Verdienst erraffen,
wenn unbemerkt das hehre Wort verlischt?
Ist nicht der Grund, aus dem wir alle schaffen,
dass unser Singen sich mit dem von andern mischt?

Ich weiß es wirklich nicht, weshalb ich hier noch hoffe!
Man webt einander gern ein warmes Kleid
der Anerkennung, auch aus meinem Stoffe,
doch lässt mich unbedeckt zurück in nacktem Neid.

Wenn ich in Prosa antworten darf:

Dieses Gefühl kenne ich gut - aus anderen Foren.
Hier scheint es mir besser zu sein.
Ceterum censeo linguam Latinam non esse delendam.

Erich Kykal

Re: Bezüglich der langen Unkommentiertheit vieler meiner Werke
« Antwort #14 am: Dezember 15, 2020, 15:03:29 »
Hi GG!

Als ich dies hier schrieb, war eine ganze Weile gar nix los hier, ein Dutzend meiner Gedichte unkommentiert (ich glaube, einige davon bis heute ...). Kann passieren. Aber ich gebe dir recht: Hier kommt (meist) verlässlich irgendwann ein Echo.
Anderswo ist echt Wüste, was profunde Rückmeldungen betrifft. Oder man wird geschnitten und rausgeschwiegen, wenn man allzu anderer Ansicht ist als ein ausreichender Prozentsatz der Forenmächtigen.

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.