Dinner for two

[Seeräuber-Jenny]

Ich stell dir gern das Essen hin,
doch warn ich dich: Ich bin Hartz IV.
Vielleicht ist’s ja ein Lustgewinn
für dich, zu mampfen wie ein Tier.

Pro Tag gönnt mir dafür das Amt
Drei Komma Vierundsiebzig Euro.
Die hau ich für uns allesamt
jetzt auf den Kopf, pfeif auf den Teuro.

Pasta von Aldi gibt es heut
mit etwas Emmentaler Kas.
Ich weiß, mein Schatz, wie dich das freut,
so beißt du erst mal nicht ins Gras.

Als Nachtisch rühr ich Pudding an
mit H-Milch, so etwas von lecker.
Aus Plastikflaschen gibt es dann
zwei Bier mit Waffelbruch vom Bäcker.

Bist du nun satt, dann ruh dich aus
auf meiner weichen Schaumstoffmatte
und fühle dich grad wie zu Haus
bei mir und meiner grauen Ratte.

[Guenter Mehlhorn]

Herrlich lebt man von Hartz 4.
Du, mein Schatz, ich sage Dir.
Will das mal zusammen fassen,
Saufen, Rauchen musste lassen.

Und dann darfste nicht vergessen:
Katzen, Ratten selber essen!
Auch der Hanf, auf dem Balkon,
der bringt schönen Nebenlohn.

Denke stets an Sarazin.
Gebe dich dem Luxus hin.

[Seeräuber-Jenny]

Ja, Luxus ist ein schönes Wort,
ich gebe mich ihm hin sofort.
Anstatt im Büro zu verwelken,
will ich im Überflusse schwelgen.

Herr Sarrazin hat's vorgemacht,
dass von Hartz IV in großer Pracht,
mit Preisbewusstsein und auch List,
ein wahres Festmahl möglich ist.

Als Hartzi werd ich biblisch alt,
denn morgens dusch ich nur noch kalt.
Die Euros für mein langes Leben
wird mir der Steuerzahler geben.