Autor Thema: Meditation  (Gelesen 848 mal)

AlteLyrikerin

Meditation
« am: Juni 09, 2020, 12:05:59 »
Feuersturm der Gedanken
in der Stille.
Darunter viele Bekannte.

Gut begründete Ängstlichkeit,
wissenschaftlich geschulte
Vorsicht.

Lächle ihnen zu
und lass sie ziehen.

Auch die vorgefertigten
Urteile halte nicht auf.

Doch wagt sich in den Trauerzug
für aufgegebene Träume
ein ungehörig tänzelnder Schritt,

dann schenke
ein umarmendes Lächeln
dem Tanzenden.

Sind alle vorbeigezogen,
atme ruhig und genieße
das Schweigen aller Forderungen.

Kehrt jedoch wieder
der Tanzende,
dann lass dich an die Hand nehmen.

Erich Kykal

Re: Meditation
« Antwort #1 am: Juni 09, 2020, 12:51:44 »
Hi AL!

Mir sind ein paar Inversionen zuviel drin, was den Text für mich stellenweise etwas gespreizt wirken lässt, aber vielleicht ist dieser Eindruck hier erwünscht, da es wie ein Anweisungskatalog wirken soll. Vielleicht soll auch ein "tänzelnder" Eindruck der Sprache entstehen, obwohl mir das für eine Anleitung zu Kontemplation und Selbstversenkung eher kontraproduktiv erscheint. Vielleicht doch nur eine stilistische Spielerei.

Interessiert gelesen!

LG, eKy

Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

AlteLyrikerin

Re: Meditation
« Antwort #2 am: Juni 09, 2020, 13:09:57 »
Lieber Erich,

vielen Dank für Deinen Kommentar. Bei den Inversionen hilf mir doch bitte auf die Sprünge. Unter Inversion verstehe ich Abweichungen von der üblichen Wortstellung, die meistens dem metrischen Zwang oder dem Reim geschuldet sind. Die deutsche Sprache hat ja eine erfreuliche Flexibilität in Bezug auf Wortreihenfolgen, die noch als verständlich und nicht zu gekünstelt angesehen werden. Welche Formulierungen sind für Dich störende Inversionen?

Herzlichen Dank vorab für Deine Mühen! AlteLyrikerin.