Hi AL!
Fünf Zeilen, die Sinn und Existenz des Menschen auf kleinstmöglichen Raum reduzieren und zusammenfassen. Höchst gelungen, für gläubige Sinnromantiker provokativ und dabei doch ganz ohne Lamento!
Aus Betonungsgründen (das "sich" möchte unbetont bleiben) würde ich in Z3 zu einer leichten Inversion greifen: "ein Tier, das selbst sich inzeniert,".
Ich persönlich habe mit der Sinnlosigkeit meiner Existenz, die von allen Religionen ja vehement bestritten wird, keinerlei Problem - im Gegenteil! Eine "sinngemäße" Verpflichtung würde mich knechten und unfrei machen, mich auf Wege zwingen, die ich nicht denken und beschreiten will. Ich glaube nämlich durchaus daran, dass man eigenverantwortlich ein grundmoralisch gerechtes Leben führen kann, ohne dass die Gebote sozialen Miteinanders von einer Gottheit verordnet zu werden hätten.
Auch mit der Selbstidentifikation als "denkendes Tier" habe ich keine Probleme - ich denke, dass wir genau das sind, und dass uns das keineswegs mindert. An die diffuse Existenz einer Seele glaube ich ohnedies nicht. Dass wir enden müssen, ist ein Fakt, für eine Evolution notwendig - der Gedanke daran schreckt mich nicht. Die Angst vor Tod und Ende ist nur davor von Belang ...
Sehr gern gelesen!
LG, eKy