Autor Thema: Mit dem Gewicht einer Feder  (Gelesen 2416 mal)

Ylva

Mit dem Gewicht einer Feder
« am: Mai 26, 2020, 21:19:20 »
Ich ertrage schon lange die Schmerzen und Steine,
die das Leben mir schwer auf die Schultern legt.
Und doch gehe ich noch aufrecht immer weiter,
trotze dem Gewicht, denn ich weiß, nur ich alleine
kann diesen Pfad beschreiten und bis zum Ende gehen.

Und zwischen den ganzen Schmerzen und Steinen
entdecke ich immer wieder auch ein bisschen Glück.
Ein Aufblitzen, ein Schimmern, wie diese vielen kleinen
Augenblicke, die mich hier und da so unverhofft streifen.
Wie ein Sonnenstrahl, der seinen Weg durch alle Wolken findet,
so fand ich auch dich und das, was uns heute verbindet.

Deine ehrliche Liebe ist es, die mich unglaublich beschwingt,
ihre unfaßbare Leichtigkeit verleiht mir noch viel mehr Stärke.
Ich folge weiter meinem Pfad und zusammen mit dem Wind
wiegt meine Last nun nichst mehr - wie eine einzige Vogelfeder.
« Letzte Änderung: Juni 19, 2020, 15:25:57 von Ylva »

Agneta

  • Gast
Re: Mit dem Gewicht einer Feder
« Antwort #1 am: Mai 26, 2020, 22:23:25 »
ja, Liebe kann manches verändern. LG von Agneta

Sufnus

Re: Mit dem Gewicht einer Feder
« Antwort #2 am: Mai 27, 2020, 10:35:48 »
Hi Ylva!
Das ist ein sehr schöner Text mit vielen Endreimen (und einigen vokalischen Beinahreimen wie "Steine" und "weiter" oder "kleinen" und "streifen"), der aber weitgehend konsequent in ungebundener Sprache verfasst ist. Wenn man diesen Text nur hören würde, ohne die Zeilenumbrüche vor sich zu haben, würde man das als Prosa wahrnehmen und wahrscheinlich die Reime kaum  mehr heraushören. Der Umbruch von einer möglichen Lesart in gebundener Sprache hin zu einem "natürlichen" Prosa-Tonfall erfolgt für  mich übrigens in Zeile 3. Bis dahin kann man noch versuchen, mit Anapästen (xxX) durchrhythmisiert zu sprechen (bei Schúl-tern légt muss man dieses Schema aber bereits verlassen), in Zeile 3 kollabiert aber diese Variante und ab da lese ich dann ohne metrische Bindung. Spannend! :)
Ansonsten eine kleine Korrektur: In der letzten Zeile muss es entweder heißen "wiegt meine Last nun nicht mehr als eine einzige Vogelfeder." oder "wiegt meine Last nun nichts mehr - wie eine einzige Vogelfeder."
Gern gelesen! :)
S.

Eisenvorhang

  • Gast
Re: Mit dem Gewicht einer Feder
« Antwort #3 am: Mai 27, 2020, 11:23:48 »
Sehr schön YIva,

es muss sicherlich schön sein, jemanden zu haben, der diese Gefühle vermitteln kann.

Ich würde mich für den zweiten Vorschlag von Sufnus entscheiden:

"wiegt meine Last nun nichts mehr - wie eine einzige Vogelfeder."

Gern gelesen!

vlg

EV

AlteLyrikerin

Re: Mit dem Gewicht einer Feder
« Antwort #4 am: Mai 27, 2020, 12:18:03 »
Gerne reihe ich mich ein in die Besucherschar,  die gratulieren möchte für einen wirklich berührenden Text im positiven Sinne des Wortes.
Herzliche Grüße,  AlteLyrikerin.

Sufnus

Re: Mit dem Gewicht einer Feder
« Antwort #5 am: Mai 27, 2020, 18:10:23 »
Mich würde nochmal interessieren, liebe Ylva, ob Du hier "absichtlich" nicht in gebundener Sprache schreibst (ich mag das!), bzw. ob Du in Deinen (sehr schönen!) Septembergedichten ganz bewusst von einem ganz einheitlichen Metrum abweichst oder ob Du Dich gegenüber metrischen Formen vielleicht nicht so "sattelfest" fühlst (no offence!)... ich frag einfach, weil ich nicht ganz einschätzen kann, wie "erfahren" Du als Autorin bist und ob Du eventuell Interesse an einem Skillsharing zur Versfußlehre hast... Du hattest bei einem Deiner Septembergedichte etwas kommentiert in der Richtung, dass Du Dich beim Rhythmus "unsicher" fühlst, das hat jetzt wahrscheinlich meine Nachfrage provoziert... hoffentlich kommt die nicht komisch rüber... ich will bestimmt kein Mansplaining veranstalten.... oje...
LG! :)
S.

Ylva

Re: Mit dem Gewicht einer Feder
« Antwort #6 am: Mai 27, 2020, 18:28:54 »
So ist es .Vielen Dank, Agneta...

LG
Ylva

Ylva

Re: Mit dem Gewicht einer Feder
« Antwort #7 am: Mai 27, 2020, 18:31:39 »

Ansonsten eine kleine Korrektur: In der letzten Zeile muss es entweder heißen "wiegt meine Last nun nicht mehr als eine einzige Vogelfeder." oder "wiegt meine Last nun nichts mehr - wie eine einzige Vogelfeder."
Gern gelesen! :)
S.

Vielen Dank, Sufnus.
Deine zweite Variante werde ich übernehmen..sie gefällt mir viel besser... :)

LG
Ylva

Ylva

Re: Mit dem Gewicht einer Feder
« Antwort #8 am: Mai 27, 2020, 18:33:17 »


"wiegt meine Last nun nichts mehr - wie eine einzige Vogelfeder."


Vielen Dank, EV..

Es gefällt mir auch viel besser...

LG
Ylva

Ylva

Re: Mit dem Gewicht einer Feder
« Antwort #9 am: Mai 27, 2020, 18:34:42 »
Gerne reihe ich mich ein in die Besucherschar,  die gratulieren möchte für einen wirklich berührenden Text im positiven Sinne des Wortes.
Herzliche Grüße,  AlteLyrikerin.

Vielen Dank...ich freue mich sehr über dein Lob...

LG
Ylva

Ylva

Re: Mit dem Gewicht einer Feder
« Antwort #10 am: Mai 27, 2020, 18:53:34 »
Mich würde nochmal interessieren, liebe Ylva, ob Du hier "absichtlich" nicht in gebundener Sprache schreibst (ich mag das!), bzw. ob Du in Deinen (sehr schönen!) Septembergedichten ganz bewusst von einem ganz einheitlichen Metrum abweichst oder ob Du Dich gegenüber metrischen Formen vielleicht nicht so "sattelfest" fühlst (no offence!)... ich frag einfach, weil ich nicht ganz einschätzen kann, wie "erfahren" Du als Autorin bist und ob Du eventuell Interesse an einem Skillsharing zur Versfußlehre hast... Du hattest bei einem Deiner Septembergedichte etwas kommentiert in der Richtung, dass Du Dich beim Rhythmus "unsicher" fühlst, das hat jetzt wahrscheinlich meine Nachfrage provoziert... hoffentlich kommt die nicht komisch rüber... ich will bestimmt kein Mansplaining veranstalten.... oje...
LG! :)
S.

Nein, Sufnus, alles gut...Deine Nachfrage kommt nicht komisch rüber... :). Ich schreibe schon länger aber sehr unregelmäßig und meistens "frei Schnauze". Ich bin sehr experimentierfreudig, was das Schreiben angeht und lasse mich viel von meinem Bauchgefühl leiten. Hier habe ich tätsächlich absichtlich nicht in gebundener Sprache geschrieben, weil es mir bei diesem Text nicht passend schien.
Ja, und was metrische Formen angeht...ich muss zugeben, dass sie mir ein wenig Probleme bereiten... ;D... ich "fuchse" mich da rein. Aber Deinen Vorschlag zum Skillsharing zur Versfußlehre finde ich klasse. Vielen Dank dafür.. :) Ich habe auf jeden Fall Interesse.

LG
Ylva

Sufnus

Re: Mit dem Gewicht einer Feder
« Antwort #11 am: Juni 11, 2020, 17:33:22 »
Hey Ylva!
Dann werde ich jetzt mal damit beginnen, meinen losen Versprechungen Taten folgen zu lassen und mich daran versuchen, etwas über Versfüße und Metrik zu verzapfen... da das ja nicht in direktem Zusammenhang mit Deinem schönen Gedicht steht, mach ich das aber separat... irgendwo haben wir hier doch so einen allgemeinen Bereich dafür... wo ist der nochmal... *kruschtelkruschtel* ...

Ylva

Re: Mit dem Gewicht einer Feder
« Antwort #12 am: Juni 11, 2020, 19:14:15 »
Hey Ylva!
Dann werde ich jetzt mal damit beginnen, meinen losen Versprechungen Taten folgen zu lassen und mich daran versuchen, etwas über Versfüße und Metrik zu verzapfen... da das ja nicht in direktem Zusammenhang mit Deinem schönen Gedicht steht, mach ich das aber separat... irgendwo haben wir hier doch so einen allgemeinen Bereich dafür... wo ist der nochmal... *kruschtelkruschtel* ...

Hi Sufnus,

ich sach schon mal : Danke, für Teil 1 der Versfüße... ;D...habs grade gelesen. Will auf jeden Fall mehr... ;D

LG
Ylva