Jeder Handgriff ist bemessen.
Kämmen, zwei Minuten.
Ganzkörperpflege,
nicht mehr als zwanzig.
Zuhören
gehört nicht zum Standard.
Tränen trocknen
kommt in der Liste nicht vor.
Berührende Nähe
gegen die Ohnmacht des Verlorenseins
lässt sich nicht abrechnen.
Doch mit Zahlen
und Computern
lässt sich exakt berechnen
wann das Abschalten der Geräte
optimal ist
für die Gemeinschaft
der Versicherten.
Es fehlt nur ein Schritt noch,
ein Gedanke zunächst,
der nicht ausgesprochen wird.
Doch er wächst
auf den Brachfeldern des Geistigen,
genährt von Sonntagsreden
und Euphemismen,
bis er beizeiten geerntet wird
und von den Armutspflegern des Faktischen
zu Paragraphen gegossen,
vor denen die müden Gewissen
stramm stehen können.
Habt ihr denn schon vergessen
die willfährigen Hände,
die abstrakte Theorien
über „unwertes Leben“
anwendbar machten?
P.S: Boris Palmer: "Wir retten in Deutschland möglicherweise Menschen, die in einem halben Jahr sowieso tot wären.“