Hi Jen!
Alles Gute für deine Beißerchen!
Ich tue ohnehin alles, was ich kann, als "stiller Fixposten" hier, der gern kommentiert, was ihm gefällt. Hoffen wir, dass unser kleines Forum hier bleibt, was es ist: eine erholsame Oase in der hirnlosen Wüstenei aggressiver Schmieranten rundherum ...
Hi EV!
Konnte mir deinen Link erst jetzt anhören, weil YouTube mich gestern nicht reinließ, als ich es versuchte (wohl überlastet ...). Der Stevenhagen liest ganz gut, nur stellenweise einen Tick zu "unbeseelt", aber in verschwindender Dosierung. Was ich damit meine? Nun, beim Lesen von Lyrik sollte ein immer ein entsprechendes Timbre mitschwingen, etwas Emotionstragendes, das zeigt, dass der Lesende wirklich ganz mit dem Herzen dabei ist, den Inhalt nicht nur vorträgt, sondern wirklich verinnerlicht hat und ganz und gar dahintersteht. Dass "gelesen" wird, sollte eigentlich niemals wirklich "hörbar" sein. Er macht das eh sehr gut, nur an wenigen Stellen wirkt es einen Hauch zu rhythmisch, zu leiernd. Nun, bei einem so langen Gedicht ist das vielleicht unvermeidbar - wer könnte solche Spannung über lange Textstrecken halten?
Insgesamt besehen macht er seine Sache sehr gut.
Ich habe ja selbst vor Jahren einen ganzen Tag in einem Tonstudio verbracht. Damals nahm ich - "selbstredend"
- meine Doppel-CD zu "Weltenwege" auf. Nach etlichen öffentlichen Lseungen dachte ich eigentlich, es schon drauf zu haben. Weit gefehlt! Als ich den Techniker bat, mir mein erstes aufgenommenes Gedicht vorzuspielen, musste ich erkennen, wie überartikulierend, leiernd und blechern ich über weite Strecken klang. Ich habe mir daraufhin die erste Lesungsversion von
jedem Gedicht sofort vorspielen lassen, da ich erkannte, dass ich anfangs selbst vieles falsch machte. Ich bemühte mich, meine Stimme tiefer und weicher klingen zu lassen, und emotionaler. Da musste ein Funke vernehmbar sein, der überspringen konnte ...
so entstanden von manchen Werken 3-4 Versionen, bis es endlich "richtig" für mich klang. Das hat mir damals viel beigebracht, die eigene Stimme zu hören!
Seltsam, dass die meisten die eigene Stimme nicht mögen - auch mir ergeht es so. Liegt das an der Gewohnheit, sie "von innen her" anders wahrzunehmen, sodass man eine Aufnhame davon dann eher ungläubig ablehnt? - "Was denn, ich klinge wirklich SO!?" Oder klingt die "innere Stimme" grundsätzlich immer viel besser als die "äußere"?
Wie dem auch sei - ich gratiuliere dir, sollte es dazu kommen.
LG, eKy