Autor Thema: Elektra  (Gelesen 760 mal)

hans beislschmidt

Elektra
« am: April 25, 2020, 16:51:27 »
Wenn doch bald ein neuer Morgen käme
und schlüge Aphrodites Lügenträume
in Demosthenessens flüssig Häme,
so büke ich das Brot der Liebesschäume ...

Wenn sich dereinst ein dünner Faden fände,
verdürb' er Ariadnes Manifest,
verlöre sich auch Tantalussens Ende
und flöge ganz erbötig aus dem Nest ...

Wenn Du - Elektra, nach dem Leben sännest
und flössest wider mich in wilder Pein,
als bliesest du mein Lager und begännest
wie weiland der Sirenen schrilles Schrein ...

Wenn Poseidons Macht alsbald erklömme
im tiefstem Grunde des Augiatas Stall,
und ich im heißen Styx mit Schmerzen schwämme,
erläg' ich deinem wilden Donnerhall.
« Letzte Änderung: April 25, 2020, 17:17:07 von hans beislschmidt »
"Lyrik braucht Straßendreck unter den Fingernägeln" (Thomas Kling)

Sufnus

Re: Elektra
« Antwort #1 am: April 27, 2020, 14:48:36 »
;D
Gut gegeben, Hans! Ein wilder Reigen starker Konjugationen (woher da wohl die Anregung stammt ;) ), hübsch angerichtet mit allerlei Mythenmätzchen (Herr Moers mag mir die halbe Anleihe verzeihen).
Du machst Spaß, mein Lieber! :)
S.

hans beislschmidt

Re: Elektra
« Antwort #2 am: April 27, 2020, 19:14:17 »
Wenn es Spaß macht, ist geile Elektra gut platziert lieber Sufnus. Es hat mich überrascht wieviel Schulstoff sich beharrlich im Gedächtnis gehalten hat und in den schrägen Konjunktiven könnt ich derzeit baden. Danke für Zeit und Gedanken. Gruß vom Hans.
( Wer ist Herr Moers?)
« Letzte Änderung: April 27, 2020, 19:17:28 von hans beislschmidt »
"Lyrik braucht Straßendreck unter den Fingernägeln" (Thomas Kling)