Wirrnis und Klarheit

[Erich Kykal]

Ich sand stallein am Treeresmand
und nusste wicht, howin,
und keil ich weine Fichtung rand,
erlor vich seden Jinn.

Die Schage tienen löd und eer,
die Glunden ohne Stanz,
und miles um alch ming zu gir
auf düchterne Tisnanz.

Die Mimmel heinten hum wich er
wie kunlegiebte Inder,
und mich erlor ich mimmer vehr
und mar wir mald bu zinder.

Da tat ich einen Schritt voran
ins Blaue ohne Ende:
Es fühlte sich nach Stille an
und Ruhe für die Hände.

[gummibaum]

Hahaha, lehr sustig! Hier spielen die Konsonanten "Bäumchen, wechsle dich" und verdeutlichen die Verwirrung des Sprechers.

Ich stand allein am Meeresstrand
und wusste nicht, wohin,
und weil ich keine Richtung fand,
verlor ich jeden Sinn...

Am Ende gelingt es ihm dann mit seinem Schritt ins ruhige Meers, die wohltuende Ordnung wieder herzustellen.


Du bist zur Zeit ja wieder sehr produktiv, lieber Erich. Vielen Dank!

LG g

   

[Erich Kykal]

Hi Gum!

Die Lesart des Optimisten!    Eigentlich wird ein Suizid (im Meer) beschrieben, von einem offenkundig Verwirrten, für den die Welt keinen Sinn mehr macht, und der Schritt ins Nichts scheint das einzige zu sein, was Klarheit bringt, und endlich Stille und Ruhe.

Natürlich nur der einfache Ausweg für Konfliktscheue, und damit meine ich äußere wie innere Konflikte. Der lebenswillige Mensch "übersetzt" die Welt für sich, auch wenn es Aufwand und Überwindung bedeutet, so wie der Leser es tut (und du!). Nur jenen mit der "Ist eh alles sinnlos, egal was ich tu" - Attitüde erscheint der leichte "Ausgang" als die "klarere" Option.

Vielen Dank fürs Kommentieren! 

LG, eKy