Hi WW!
Stimmig, bis auf die letzte Zeile:
Entweder: "Sprachlose Fülle gräbt meine Seele wund."
Oder: Sprachlose Fülle macht mir die Seele wund."
Oder: "Sprachlose Fülle reißt meine Seele wund."
Das "wie" würde ich in jedem Fall weglassen - denn eine so "verletzte" Seele ist ja nicht "wie" wund, sondern wirklich!
Die Metrik:
Kein Wort kann ich Dir sagen
Kein Laut verlässt meinen toten Mund
Unsagbare Welt muss ich ewig in mir tragen
Sprachlose Fülle gräbt meine Seele wie wund!
xXxXxXx
xXxXx
xXxX
XxXxXx
xXxXxXx
Xx
xXx
xXxXx
xX
Ich hab die sich häufenden Senkungspralle mal fett unterlegt - du scheinst hier vom Jambischen ins Daktylische gleiten zu wollen. (Jambus: (x)XxXxXxX(x), Daktylus: (x)XxxXxxXxxX(x) - große X sind Hebungen (Heber), kleine x sind Senkungen der Sprachmelodie, also betonte oder unbetonte Silben)
Solltest du nach einer metrisch ausgewogenen Variante suchen, oder hier nur zum Vergleich:
Sechshebig:
Kein einziges vertrautes Wort kann ich dir sagen,
kein Laut verlässt den seltsam wundertoten Mund.
Die ungesagte Welt, ich muss sie in mir tragen,
und sprachlos gräbt die Fülle mir die Seele wund.
Fünfhebig:
Kein einzig Wort kann ich dir zärtlich sagen,
kein Laut verlässt den seltsam toten Mund.
Die ungesagte Welt muss ich ertragen,
und ihre Fülle reißt mich innen wund.
Vierhebig:
Kein liebes Wort kann ich dir sagen,
kein Laut verlässt den toten Mund.
Das Ungesagte muss ich tragen,
und seine Fülle macht mich wund.
Dreihebig:
Kein Wort kann ich dir sagen,
und Laute schluckt der Mund.
Die Ungesagten ragen
in mich, entseelt und wund.
Gern gelesen und damit gespielt!
LG, eKy