Hi Suf!
Schön, das du dich hier im Interesse anderer bemühst, aber an mir geht derlei leider vorbei. Abgesehen davon, dass mir der Aufwand des Versendens oder des Aufdröselns der rechtlichen Seite zu lästig sind, und ich als Computertrottel nicht mal in der Lage bin, derlei online zu verschicken, vertragen sich auch die Worte "kurz" und "Lyrik" für mich nicht gut miteinander. Ich mag keine Haikus oder andere sehr kurze Formen von Gedichten.
Ich habe zwar ein paar Achtzeiler, vielleicht sogar einen Sechszeiler irgendwo - aber für mich ist ein derart kurzes Stück Sprache keine adäquate Plattform, sich als Sprachkünstler zu präsentieren, geschweige denn, anderen die eigene Gedankenwelt näher zu bringen!
Wenn ich überhaupt bereit wäre, an einem Wettbewerb teilzunehmen, dann in persona, im direkten Wetteifern mit anderen Vortragenden, aber nicht mit einem einzelnen Gedicht oder bloß fünf Minuten Lesezeit! Nein, es müsste mindestens eine halbe bis eine Stunde für jeden Kombattanten sein (was deren Zahl natürlich auf drei bis fünf begrenzt).
Das wiederum scheitert daran, dass es so einen Wettbewerb praktisch nicht gibt, schon gar nicht in Coronazeiten, und weil ich ungern verreise, es müsste also in meiner näheren Umgebung stattfinden, unter zwei Stunden Anreisezeit.
Zuletzt ist mir, je älter ich werde, der Wettbewerbsgedanke ohnehin zunehmend verhasst. Besonders im Zusammenhang mit etwas wie Lyrik, das eigentlich immer nur subjektiv bewertet werden kann! Viel lieber wäre ich einfach ein Vortragender unter anderen eines gemütlichen lyrischen Abends.
Ich möchte Rilke zitieren:
Wen dieser Engel überwand,
welcher so oft auf Kampf verzichtet,
der geht gerecht und aufgerichtet
und groß aus jener harten Hand,
die sich, wie formend, an ihn schmiegte.
Die Siege laden ihn nicht ein.
Sein Wachstum ist: Der Tiefbesiegte
von immer Größerem zu sein.
(letzte Str. von "Der Schauende", Das Buch der Bilder, des 2. Buches 2. Teil)
LG, eKy