Autor Thema: Wolkenränder.  (Gelesen 2329 mal)

Guenter Mehlhorn

Wolkenränder.
« am: Oktober 31, 2010, 14:22:17 »
Wolkenränder.    

Es formen die Naturgewalten,
der Wolkenränder Kunstgestalten,
die dann, als Assoziationen,
den Menschenhirnen innewohnen.

So malt nun mal Natur, gekonnt,
Die Wolken an den Horizont.
Es ist ein Tag zum Wolkenschauen,
die schwimmen, driften in dem Blauen.

Ein Hobby ist´s, von vielen Leuten,
in diesen Wolken was zu deuten.
Der Himmel bleibt heut völlig ganz.
Denn Flieger haben keinen Schwanz..

Weil diese keine Schwänze haben,
da kann man an Natur sich laben.
Ein dicker, weißer Kumulus,
der macht dir schon per se Genuss.

Wenn hoch am Himmel Wolken fliegen,
dann bleib ich auf dem Rücken liegen,
und such nach Formen, die gefallen,
wie sie sich dort am Himmel ballen.

Such dort nach Nasen, Kurven, Bändern,
die sich oft rasend schnell verändern.
Ein weithin aufgerissner Mund,
Ein Po, der recht schön prall und rund.

Hab ich so ein Gesicht gefunden,
dann ist es schon sehr bald verschwunden.
Derweil die Wolken, an den Rändern,
ja ständig ihre Form verändern.

Da formt sich aus dem Wasserrauch,
ein Menschenbild, mit dickem Bauch.
Ich kann nur immer wieder staunen,
wie schnell sich ändern Tröpfchendaunen.

So bleib ich stundenlang oft liegen.
Kann nicht genug von Bildern kriegen.
Drei Schwalben machen’s so, wie ich,
mit Bauch nach oben, grüßen mich.

Ein Reiher, dem das auch gefällt,
ergänzt für mich die heile Welt.
Die Bucht von Volos ist jetzt dran,
daneben schwebt ein Hampelmann.

Ein Segelschiff, im Wolkenmeer,
im dicken Weiß, zieht nebenher.
Was oben schwebend ostwärts zieht,
verdichtet Amselsang zum Lied.

Die Frau, schon alt, konvexer Mund,
schluckt grade einen kleinen Hund,
aus dem wird ein Pinocchio,
der dann entfleucht der Dame Po.

Da fängt ihr Antlitz an zu lächeln,
was leichte Winde weich verfächeln.
Das Schwarze Meer, der Bosporus,
bereiten mir erneut Genuss.

Daneben wächst, wie eine Fratze,
aus einer Beule, eine Katze.
Ich könnt das himmlische Geschehen
noch stundenlang so weiter sehen.

Es kommt der nächste Wolkenballen,
um mir mit Formen zu gefallen.
Schon wieder bietet sich den Blicken,
ein kleines Kind, das auf dem Rücken

sich in den weichen Wolken wiegt,
das dort fast wie in Watte liegt.
Zwei Augen von dem Eisbärkind,
jetzt plötzlich dort zu sehen sind.

Ein Mädchenkopf, zwei pralle Brüste,
und ohne Beine, weckt Gelüste.
Ein Gnom, ein Zwerg, die Teufelsfratze,
verwandeln sich in eine Katze.

Italien mitsamt Sizilien,
zwei dralle Schenkel, weiß, wie Lilien,
ein Krokodil, mit Schweinekopf,
ein Hund, mit einem langen Zopf.

So seh ich wunderlich Figuren,
wie Hexen, Teufel und Lemuren.
Jetzt schwebt heran, das find ich toll,
aus weißen Wolken, ein Atoll.

Ein Flieger blitzt im Sonnenlicht,
Kondensschwanz hat er heute nicht.
Es schwimmt gemächlich nun daher,
ein dicker runder, Kuschelbär.

Wie Wolkenhunde Schwalben fressen,
das kann man nicht so schnell vergessen.
Schimären sind es, die sich bilden,
aus weißen Wolken, runden, wilden.

Der Kontinent Amerika,
mit Nord und Süd und Kanada.
Zur gleichen Zeit, zur rechten Hand,
erscheint auf einmal Griechenland.

Die Insel Zypern, dicht daneben,
beginnt nun auch noch ein zu schweben.
Nebst Griechenland und der Türkei,
ist Indochina auch dabei.

Das Ganze wandelt sich rasant,
daraus entsteht der Iren Land.
Da fliegt heran ein Nautilus,
ein ganz besonderer Genuss.

Australien gibt den letzten Schliff,
ein Wolkenband, Barriere Riff.
Worüber ich mich nun recht wunder,
am Himmel kommt von links, ne Flunder.

Als nächste Wolke kommt ne Taube,
an deren Form ich nicht recht glaube,
sie ist wohl etwas stilisiert,
wie das am Himmel mal passiert.

Aus Tintenfisch wird, auf die Schnelle,
mit großen Augen, die Libelle.
Ein kleiner Pudel Männchen macht.
daraus wird eine runde Acht.

Ein Zackenbarsch dringt ganz allein,
von rechts, in die Idylle ein.
Sizilien kommt nun angeflogen.
Es wird vom Himmel aufgesogen.

Nordgriechenland schwebt über mir,
daraus entsteht ein böses Tier,
ein Drachen, mit zerfetztem Schwanz,
verwandelt sich, mit Eleganz,

in eine Sphinx, mit langen Haaren.
Die ändert dauernd ihr Gebaren.
Sie wird zum Nilpferd, wird zum Schwein,
zu einem Frosch, mit einem Bein.

Am linken Rand erscheint die Schnecke,
am rechten dafür, eine Zecke.
Des weiteren, zur rechten Hand,
schwebt nun von dannen, Griechenland.

Ein Segelschiff, mitsamt dem Mast,
im Himmelsblau, sehr schnell verblasst.
Ein Bussard durch die Gegend zieht,
vor dem fast jeder Vogel flieht.

Den Reiher stört der Räuber nicht,
er wahrt durch Sturheit sein Gesicht.
Zufriedenheit sieht man ihm an,
er segelt ruhig seine Bahn.

Das ist es, was ein Mensch so hat,
inmitten einer großen Stadt.
Wenn er sich auf den Rücken legt,
auf dem Balkon der Ruhe pflegt.
« Letzte Änderung: Oktober 31, 2010, 15:42:26 von Guenter Mehlhorn »
Reich ist, wer Zeit zum Vertrödeln hat.Mein 2. bis 22. Buch MENSCH MEIER könnt ihr kostenlos, auch als e-books, über meine eigene Homepage (siehe mein PROFIL) laden.Auf youtube 5 Videos unter: guentermehlhorn.
(GRAF von und zu KOKS von der GASANSTALT-BERLIN-BRANDENBURG-SACHSEN-POMMERN-SPITZBERGEN)

a.c.larin

  • Gast
Re:Wolkenränder.
« Antwort #1 am: Oktober 31, 2010, 15:08:10 »
hallo günter,

der himmel über berlin dürfte heute ziemlich abwechslungsreich gewesen sein!
da braucht man schon eine gewisse ausdauer beim zugucken (beim lesen übrigens auch!)

an einer einzigen stelle könnte man vielleicht den reim noch nachbessern:

sich in den weichen Wolken wiegt,
das sich dort wie in Watte wiegt.
( irgendwas mit "liegt" vielleicht?)

die länge des gedichtes reicht, wie gesagt,  für drei.
in wien wars heute wettermäßig schlichter: vormittags tiefnebel, nachmittags hochnebel.

das gibt nicht so viel her zum dichten... :-[

na, zum glück hamma ja ein forum!

lg, larin


Guenter Mehlhorn

Re:Wolkenränder.
« Antwort #2 am: Oktober 31, 2010, 15:48:23 »
Geh härst.

Danke für den Hinweis.

Bei dem Bandwurm wäre es ja pyramidal,
wenn nur der eine Fehler wäre.

Ist ja sonst gar nicht meine Art, solche Langstreckengedichte.
Aber tatsächlich kann ich mich bei so einem Wolkenhimmel
schwer bremsen.

Liebe Grüße.
Günter.
Reich ist, wer Zeit zum Vertrödeln hat.Mein 2. bis 22. Buch MENSCH MEIER könnt ihr kostenlos, auch als e-books, über meine eigene Homepage (siehe mein PROFIL) laden.Auf youtube 5 Videos unter: guentermehlhorn.
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a.c.larin

  • Gast
Re:Wolkenränder.
« Antwort #3 am: Oktober 31, 2010, 16:00:53 »
ja ,

heute hast du wohl eine echte ballustrade geschrieben!

wieso kannst du so gut wienerisch?

Knacki

Re:Wolkenränder.
« Antwort #4 am: Oktober 31, 2010, 17:14:00 »
Hallo Gun ich möcht dich fragen,
kannst es auf der Wiese sagen,
wenn du lagst auf deinem Rücken,
konnst dich nicht nach vorne bücken,
wann hast du das denn geschrieben,
heute morgen kurz nach sieben,
denn bei vierunddreissig Vers,
sag jetzt ja nicht, so des wärs,
es was nach dem Katzenbraten,
denn so müsste ich jetzt raten,
der ist dir leider nicht bekommen,
warst wahrscheinlich sehr benommen,
also gut was soll der Stuß
viele Grüße, ich mach Schluß

der Knacki
Ich bin ein Niemand.
Niemand ist perfekt.
Also .....

Guenter Mehlhorn

Re:Wolkenränder.
« Antwort #5 am: November 01, 2010, 14:29:50 »
@ larin.

In Aspern war ich mal ne Zeit.
Die tut mir aber heut noch leid! (Krieg.)

@ knacki.

Na ja, ich hab vielleicht nen Fimmel.
Doch glaube mir, ich sah am Himmel
Schon manchen guten Hundebraten.
Soviel will ich dir nur verraten!
« Letzte Änderung: November 01, 2010, 14:33:19 von Guenter Mehlhorn »
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a.c.larin

  • Gast
Re:Wolkenränder.
« Antwort #6 am: November 01, 2010, 14:51:37 »
In Aspern warst du ? Allerhand!
Dann ist dir Essling auch bekannt.
Da wohn ich ja, jetzt hast du Ahnung.
Im Krieg war ich noch nicht in Planung.

Den Flugplatz gibts schon lang nicht mehr,
da baun sie jetzt ne "Seestadt " her,
für ca. 30.000 Leute.
Du würdest es nicht kennen, heute.

Für'n See, da buddeln sie ein Loch,
zuletzt kommt ein U-Bahn noch.
Dann ist das ganze Flugfeld dicht -
und mir gefällt das jetzt schon nicht.

Denn täglich fahr ich übers Feld.
Von Baufahrzeigen ist verstellt
die ganze Gegend! Und der Dreck!
Die Viecher sind ja auch schon weg:

Fasane, Füchse, Hasen, Rehe
ich dort jetzt kaum noch wiedersehe.
Bald hat man hier, am Rand der Stadt,
den Stress, den man auch drinnen hat.

Hierherzuziehn braucht Überwindung,
schon wegen der  Verkehrsanbinding.
Käm heut Napoleon daher,
er steckte fest im Frühverkehr!

So ändert sich das, Jahr um Jahr,
und nichts mehr ist, wie's früher war....

Guenter Mehlhorn

Re:Wolkenränder.
« Antwort #7 am: November 01, 2010, 15:28:27 »
Wat wolln wa lange drüber kaspern.
Verleg die Schule doch nach Aspern.
Und ärjern se dir immer noch,
denn steck se einfach in det Loch!
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Knacki

Re:Wolkenränder.
« Antwort #8 am: November 04, 2010, 08:13:51 »
Zu diesem Thema sag ich noch,
der Gun kam einfach nimmer hoch,
drum wurd das Verslein halt so lang,
bis plötzlich da ein Mädel sang,
hat für die Wolken keine Augen,
man sieht für was ein Lied kann taugen,

der Knacki grüßt
Ich bin ein Niemand.
Niemand ist perfekt.
Also .....

cyparis

Re:Wolkenränder.
« Antwort #9 am: November 04, 2010, 10:10:30 »
Wer solches Wolkenspiel betrachtet,
 fühlt sich umwölkt, doch nicht umnachtet.


Lieber Günter -

gaaaanz toll!
Ich lag auf Wiesen, nicht auf dem Balkon. Kenne aber all das, was Du so wohl beschreibst.
Da fallen die wenigen Fehlerchen nicht ins Gewicht!


Cumulig:

cyparis
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

Guenter Mehlhorn

Re:Wolkenränder.
« Antwort #10 am: November 04, 2010, 15:36:23 »
Hallo Freunde.

Ja, bei dem Bandwurm ist es einfacher
nur die Fehler zu lesen!

L.G. Günter.
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cyparis

Re:Wolkenränder.
« Antwort #11 am: November 04, 2010, 21:05:25 »
Als Günter dürfte man sich das Unrechtsinnschwatzen  abgewöhnt haben!

Mißachte Deine Lobpreiser nicht,
sonst wetze ich die Wolkenmesser!


 :)

cyparis
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

Guenter Mehlhorn

Re:Wolkenränder.
« Antwort #12 am: November 05, 2010, 16:33:14 »
Vasteh ick nich, aber DANKE.

Günter.
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cyparis

Re:Wolkenränder.
« Antwort #13 am: November 05, 2010, 21:39:27 »
Macht doch nischt!


Bussi
von
cyparis
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