Autor Thema: Verohnmächtnis  (Gelesen 1042 mal)

Erich Kykal

Verohnmächtnis
« am: Juli 03, 2019, 14:29:14 »
Beschaut mein Werk, ihr meine lieben Kinder:
Hab Steuern brav gezahlt ein Leben lang
und schuftete bei einem Leuteschinder,
um jedes Wort und jede Geste bang.

Ich ließ ein schrilles Eheweib mich leiten -
wo sie mich wollte, brachte sie mich hin,
und ihren Lebensunterhalt bestreiten
die Tage alle, die ich fleißig bin.

Und jedem Schreihals bin ich nachgelaufen,
der frohgemut Verbesserung versprach -
nun gehen sie auf meine Kosten saufen,
und ich bin klüger – aber erst danach.

Was bleibt von einem Leben ohne Kanten,
von über Jahre glattgeschabtem Stein?
Wie alle von der eignen Angst Gebannten
wird er nur Sand für eine Wüste sein.
« Letzte Änderung: Juli 04, 2019, 13:21:25 von Erich Kykal »
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

gummibaum

Re: Verohnmächtnis
« Antwort #1 am: Juli 04, 2019, 00:37:58 »
Lieber Erich,

wer alles mit sich machen lässt -und das sind zu viele- endet so. Gut ins Bild gesetzt.

Sehr gern gelesen.

LG g
« Letzte Änderung: Juli 04, 2019, 00:41:33 von gummibaum »

Erich Kykal

Re: Verohnmächtnis
« Antwort #2 am: Juli 04, 2019, 13:23:49 »
Hi Gum!

Ich hab mich in meinem Leben ja eigentlich auch immer nur treiben lassen. Weniges tat ich aus eigenem Antrieb. Aber zumindest war ich nie freiwillig fremdbestimmt!  :o ::)

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.