Die Waffenschmiede

[Curd Belesos]

Wenn die Maschinen unerbittlich dröhnen,
drückt ihn die Arbeit schwerer als ein Joch,
und unter Lasten muss der Werker stöhnen,
verrichtet dann sein Tagwerk aber doch.
 
Am liebsten würde er sein Tun verdammen,
denn Schuldgefühle martern seine Brust –
die Schmelze aber fließt legiert zusammen,
und ist sich ihrer Stärke schon bewusst,
 
die sie demnächst entfalten darf in Kriegen
als Gott geweihte Waffe für das Land,
egal wie blutig, sie wird tödlich siegen,
dafür ist Stahl von Rheinmetall bekannt.

© Curd Belesos

[Erich Kykal]

Hi Curd!

Gut gegeben! Deutschland als einer der größten - wenn nicht der größte - Waffenexporteure der Welt, das ist eine unrühmliche Tatsache! Aber was tut man nicht alles für Arbeitsplätze und das liebe Geld ... 

S1Z3 und S2Z3 beginnen betont, die würde ich so umschreiben:

"und unter Lasten muss der Werker stöhnen,"

"die Schmelze aber fließt legiert zusammen,"

Aus stilistischen Gründen würde ich in S3Z1 noch schreiben: "... entfalten darf in Kriegen,"


Sehr gern gelesen!  (Hast du dir meinen Rat, mal was Sozialkritisches zu schreiben, zu Herzen genommen, oder kam's einfach so? Jedenfalls trotz traurigen Inhalts erfrischend - und man sieht, du kannst durchaus viel mehr als bloß immer zartschmelzende oder "süffige" Liebesgedichte zu schreiben!  )

LG, eKy

[Curd Belesos]

Moin Erich,
bin trotz zartschmelzendem Inneren in einer Warteschleife gefangen 
Wenn es denn länger dauert, werden die Gedanken an die Umwelt trister, trauriger und wenn sie dann in Worte gefasst zu Papier kommen, sogar kritisch.
Danke für deine Gedanken.

LG
CB

[Agneta]

ich schließe mich Erich an, lieber Curd. Dass Waffen von den katholen gesegnte werden, zeigt  mir einmal mehr die Abstrusität dieses Vereins.
LG von Agneta

[Curd Belesos]

......und ich sage euch, heilig, heilig ist der Krieg der meine Macht mehrt. 

Ich freue mich über deine Worte

LG
CB

[gummibaum]

Lieber Curd, das ist richtig gut (bitterböse und amüsant) geschrieben.

Sehr gern gelesen.
Gruß von gummibaum

[Erich Kykal]

Hi!

Der Gott des Alten Testaments hatte ja auch noch keinerlei Hemmungen, sein auserwähltes Volk in seinem Namen Kriege für ihn führen zu lassen, ja er forderte sogar dazu auf, alle "Feinde" mitsamt Frauen und Kindern abzuschlachten! Netter Charakter! "Götter" sind eben immer ein Spiegel des Zeitgeistes, der sie ersann ...  - und an der Menschen Geist hat sich in den letzten paar tausend Jahren nicht viel geändert.

LG, eKy

[wolfmozart]

Hallo Curd,

ein gut ausgeführtes und recht besonderes Gedicht.

Manche genießen Krieg, andere leiden sehr drunter.

Ich bin ein großer Gegner von Krieg, weil ich das viele Leiden seh dass er verursacht.

Schön ein so gutes Gedicht von dir abseits von Liebe und Sehnsucht zu lesen.

LG wolfmozart