Die Bühne ächzt, die gleichen Puppen tanzen
seit abertausend Jahren ihre Kreise.
Gesichter wechseln zwar im großen Ganzen,
jedoch die Rollen nie, und deren Weise
darf sich nur unbelehrbar wiederholen,
in Wahn und Irrtum eisern zementiert,
und Gut und Böse gleichen blinden Polen,
erreichbar nie, doch immerfort zitiert.
Die Bühne ächzt, man zieht sich endlos weiter,
auch wenn man lange schon die Schritte kennt.
Die Wenigen, gereifter und gescheiter -
sie sind die Ketzer, die man heiß verbrennt.
Die Bühne ächzt, die Balken stöhnen müde,
doch alle Puppen trampeln viel zu laut,
und ohne Zeichen wächst die Attitüde
der Tänzer weiter, die kein Morgen schaut.
Im Grunde wissen alle, wie es endet,
und dennoch müssen alle weiterhetzen -
kein Einvernehmen, das die Karten wendet,
kein Innehalten lindert das Entsetzen.
Die Bühne ächzt, die gleichen Puppen tanzen
seit abertausend Jahren ihre Kreise.
Ich tanze nicht und packe meinen Ranzen
und schleiche von der Bühne, leise, leise ...